Es hätte so schön sein können: Vor wenigen Tagen kündigte der österreichische Privatsender eine Kooperation mit Sky an. Es ging dabei um die Übertragung des Bundesliga-Krachers zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München, der am kommenden Wochenende ins Haus steht. Doch aus dem Plan, das Spiel quasi als Werbeaktion im frei-empfangbaren österreichischen Fernsehen auszustrahlen, wird nun doch nichts, weil man bei Sky überraschend zur Kenntnis nehmen musste, dass das Programm von ATV auch in Teilen Süddeutschlands zu empfangen ist.

Die Empfangbarkeit für Zuschauer in Süddeutschland sei "in größerem Umfang als ursprünglich angenommen", erklärte Sky Österreich-Geschäftsführer Kai Mitterlechner laut österreichischer Tageszeitung "Der Standard" in einer Stellungnahme. ATV hat jedoch nicht etwa über Nacht sein Sendegebiet vergrößert - viel mehr scheint man sich bei Sky im Vorfeld nicht gründlich genug mit den Plänen auseinandergesetzt zu haben. Eine Auswirkung auf "unser Geschäft wäre bei dieser Free-TV-Ausstrahlung nicht auszuschließen gewesen", sagte Mitterlechner nun.

Noch vor wenigen Tagen hatte er dagegen von einer "intelligenten Verzahnung zwischen Pay-TV und Free-TV gesprochen", von der man sich "wichtige Marketingimpulse für unser Produkt" verspreche. Doch was in Österreich zunächst als perfekte Marketing-Aktion verkauft wurde, scheint für Deutschland nicht zu gelten. Dort überwiegt offensichtlich die Sorge vor der Verärgerung zahlender Zuschauer. Ärgerlich ist der Rückzieher aber vor allem für ATV. "Es ist für die Zuseher und natürlich für ATV eine ärgerliche Sache, dass sich Sky aus einer Kooperation zurückzieht, die bereits fixiert und nach außen kommuniziert wurde", sagte Geschäftsführer Martin Gastinger. "Es tut uns leid für die Seher, die sich darauf gefreut haben, dieses Spiel gratis im Free-TV sehen zu können."