Weihnachten gilt ja bekanntlich als das Fest der Liebe, doch für das Fernsehen gilt das nicht immer. In schöner Regelmäßigkeit gibt es Kritik an den zu Weihnachten gezeigten Gewaltfilmen. Eine von "Auf einen Blick" in Auftrag gegebene Emnid-Umfrage hat gerade erst ergeben, dass 72 Prozent der Deutschen einen Verzicht von Gewaltfilmen zu Weihnachten fordern. Verzichten wollen die Sender darauf aber freilich nicht - und doch will die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) ab sofort einen Service anbieten, der Eltern zeigt, welche Sendungen den Nachwuchs gefährden könnten.

Auf ihrer Website finden sich inzwischen spezielle Programminformationen, die Aufschluss darüber geben wollen, ob das Programm unter Jugendschutzgesichtspunkten problematisch ist. Hierfür haben die FSF-Prüfer zahlreiche Sendungen des Weihnachtsprogramms gesehen und mögliche Risiken benannt. Derzeit stehen für die Zeit vom 24. bis 27. Dezember täglich mehr als 80 Sendungen zur Verfügung, die auf Darstellungen von Gewalt und Sexualität sowie ängstigende Inhalte und desorientierende Botschaften hinweisen sollen.

"Die Programminfos benennen Risiken. Wir geben an, ab welcher Altersstufe eine Entwicklungsbeeinträchtigung nicht mehr wahrscheinlich ist", so Claudia Mikat, Leiterin Programmprüfung bei der FSF, über das Projekt. "Zusätzlich informieren wir darüber, ob eine Sendung etwa drastische Formen von Gewalt enthält oder den Missbrauch von Alkohol beschönigt." Die Programminformationen seien so gestaltet, dass Eltern selbst entscheiden könnten, welche Programminhalte sie ihren Kindern schon zutrauen möchten. "Dabei ist es hilfreich, die Altersfreigaben und die Wirkungsrisiken auf einen Blick zu erfassen“, so Mikat.

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