Auf die Frage, ob es sich beim RTL-Dschungelcamp nicht um Trash-TV handeln würde, antwortet Beisenherz: "Überhaupt nicht. Ich finde es vielmehr sehr erfreulich, dass die Anzahl derer, die merken, dass es kein Trash-TV ist, immer größer wird." Im vergangenen Jahr sei es im Fernsehen oft darum gegangen, "irgendwelche Leute, irgendwo hin zu fahren und irgendwas zu machen, das dann irgendwer gucken soll", sagt Beisenherz und spielt damit auch auf "Promi Big Brother" an. 

Die Sat.1-Sendung habe bewusst auf Autoren verzichtet: "Das Ergebnis war dann wie ein zweiwöchiger Imagefilm für die Autorengilde." Das Publikum sei schließlich nicht doof und sehe Sendungen durchaus an, ob sie gut gemacht sind. Bei den Moderations-Texten von Sonja Zietlow und Daniel Hartwich nehme man zudem "auch mal den Fuß vom Gas", um einen Moment der Ruhe zu schaffen. Gleichzeitig helfe es aber auch, so Beisenherz, nicht "zehn völlig verhaltensauffällige Charaktere da runter zu karren". Der Mix bei den Teilnehmern müsse stimmen. 

Daniel Hartwich ist laut Beisenherz beim Dschungelcamp bestens aufgehoben, zumindest wenn man seine Arbeit dort mit Hartwichs anderen Moderations-Jobs vergleiche. "Daniel bringt ein großes humoristisches Sendungsbewusstsein mit, das kommt in diesem Format am stärksten zum Tragen", erklärt Beisenherz im "SZ"-Interview. "Als Moderator beim 'Supertalent' kommst du einfach sehr selten über den Status ein Conférenciers hinaus."

Den oft genannten Vorwurf, RTL würde im Dschungelcamp die Kandidaten vorführen, entgegnet der Autor mit der Aussage, dass man in den vergangenen Jahren durchaus Material nicht gezeigt habe. So habe es mehrere Situationen gegeben, "wo es justiziabel hätte werden können". Beisenherz: "Da haben wir konsequent gesagt: Wir verzichten auf die Ausstrahlung dieser Bilder und sparen uns irgendwelche Sprüche dazu."

Für das kommende Jahr wünscht sich Micky Beisenherz den ehemaligen Innen- und jetzigen Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich als Dschungelcamp-Insasse. "Als Landwirtschaftsminister hat er die politische Karriere quasi hinter sich und zudem scheint er doch einer zu sein, der nicht sonderlich viel über das nachdenkt, was er so von sich gibt. Perfekt für den Dschungel! Und den Zuschauern, die mit Politik nichts am Hut haben, sagen wir einfach, das sei der Trommler von den Flippers."