Das ZDF wagt sich an eine neue Politik-Serie. Sie wird sich allerdings nicht an internationalen Erfolgen wie "House of Cards" oder "Borgen" orientieren. Stattdessen lassen die Mainzer derzeit für ZDFneo eine Polit-Sitcom entwickeln, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Dienstags-Ausgabe. Hinter dem Projekt steht die Redaktion "Das kleine Fernsehspiel". Die Drehbücher stammen demnach von Stefan Stuckmann, der in der Vergangenheit unter anderem als Autor für die ProSieben-Comedy "Switch reloaded" tätig gewesen ist. Wer die Hauptrollen übernehmen wird und wann die Sitcom produziert werden soll, steht laut "SZ" noch nicht fest.

Doch dabei soll es nicht bleiben: Unterdessen entsteht derzeit nämlich auch eine zweite Staffel von "Lerchenberg". Wie das ZDF gegenüber DWDL.de bestätigte, werden vier weitere Folgen produziert. Die ZDF-Comedyserie mit dem inzwischen auch im echten Leben zum "Traumschiff"-Kapitän aufgestiegenen Sascha Hehn in der Hauptrolle war im vergangenen Jahr anlässlich des 50. Sender-Geburtstages entwickelt worden. Das ZDF präsentierte sich darin überraschend selbstironisch - auch wenn "Lerchenberg" ganz sicher weit von bitterböser Mediensatire entfernt war, so stand dem Sender das Format doch gut zu Gesicht. Auch "Lerchenberg" wurde von der Redaktion des Kleinen Fernsehspiels verantwortet.

Die Bücher der zweiten Staffel schreiben Niels Holle und Marc O. Seng, die Produktion übernimmt lüthje schneider hörl Film. Herausragende Quoten waren mit der Serie im vorigen Jahr allerdings nicht drin: Zuletzt schalteten weniger als eine Million Zuschauer ein. Umso erfreulicher, dass sich die Verantwortlichen zur Produktion einer weiteren Staffel der gerade erst für den Grimme-Preis nominierten Serie durchringen konnten. Das ZDF entdeckt damit mehr und mehr die fiktionale Comedy für sich. Im Sommer sollen die Dreharbeiten für eine neue Sitcom mit Cordula Stratmann beginnen, die voraussichtlich mit einer weiteren Comedyserie im kommenden Jahr den Weg auf den Bildschirm finden wird.

Daneben wird sich der Sender am 4. April zunächst einmalig im Anschluss an die "heute-show" mit "Vier sind das Volk" an einer neuen Politik-Comedy mit Wigald Boning versuchen. Unter dessen Leitung treten zwei Parteien in unterschiedlichen Spielrunden gegeneinander um die Gunst der Zuschauer an. In "Vier sind das Volk" müssen die Teilnehmer unter anderem in die Rolle von Politikern schlüpfen, aber auch spontan auf neue Herausforderungen reagieren. Dass das ZDF im vorigen Jahr mit "durchgedreht" bereits eine wenig erfolgreiche Impro-Comedy im Programm hatte, scheint das Comedy-Team um Stephan Denzer offensichtlich nicht vor weiteren Experimenten in diesem Bereich abzuhalten.

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