Das Erste plant einen dreiteiligen Fernsehfilm mit angeschlossener Dokumentation über die Geschichte der NSU-Terrorzelle. Hierfür arbeiten die Produzentin Gabriela Sperl und der Journalist Stefan Aust einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge zusammen. An der Produktion von Wiedemann & Berg Film sind BR, SWR, WDR und die ARD-Produktionstochter Degeto beteiligt. Unklar ist allerdings noch, wer die Hauptrollen übernimmt und wann der Dreiteiler zu sehen sein wird.

"Mit diesem auf den ersten Blick kaum zu überschauenden Projekt möchte ich die Menschen emotional so erreichen, dass sie beginnen, die Bedeutung dieses Geschehens wahrzunehmen und zu erkennen, dass unsere Gesellschaft einen dunklen, braunen Fleck hat, den viele, nicht nur die Politik, lieber verdecken möchten. Das muss sich ändern", so Gabriela Sperl in der "FAZ". Für das Projekt hat sie sich viel vorgenommen: Der Fall soll nämlich aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt werden. So stehen im ersten Teil die Täter im Mittelpunkt, im zweiten Teil geht es um die Opfer und im abschließenden Teil dann um die Ermittler, die bis zuletzt im Dunkeln tappten.

Stefan Aust wird die Dokumentation zum Film verantworten. "Das ist einer der interessantesten Fälle der jüngeren Gegenwart", betonte Aust gegenüber der "FAZ". "Ich halte ihn in seiner Dimension mit der Geschichte der RAF für vergleichbar. Er macht Bruchstellen in unserer Gesellschaft deutlich, über die man jahrelang hinweggesehen hat. Und er zeugt von einem seriellen Versagen der Sicherheitsdienste."