In der Schweiz gibt es den Sender joiz bereits seit 2011, in Deutschland ging er im August letzten Jahres an den Start. Wie erfolgreich er sich dabei schlägt, ist bislang allerdings ein Rätsel, fehlt doch eine für einen TV-Sender nicht unwichtige Größe: Die Zuschauerzahl im klassischen Fernsehen. Das soll sich in Kürze ändern: Geschäftsführer Carsten Kollmus kündigte unlängst in einem Interview mit der dpa an, voraussichtlich ab dem 1. April von der GfK Quoten ausweisen zu lassen.Wir sind der Meinung, dass sich jeder werbefinanzierte TV-Sender dem Wettbewerb stellen muss.

 

"Wir sind der Meinung, dass sich jeder werbefinanzierte TV-Sender dem Wettbewerb stellen muss", begründet Kollmus den Schritt, die TV-Quoten zu veröffentlichen, obwohl sie den Erfolg eines Angebots, das sich der Verbindung von Online, Social Media und TV auf die Fahnen geschrieben hat, nur bedingt widerspiegeln können. Derzeit gebe es aber eben noch keine medienübergreifende Messgröße und der TV-Markt spiele im Geschäftsmodell von joiz eine große Rolle.

Zu hochfliegend sind die Quotenerwartungen für den kleinen Sender dabei nicht: 0,5 Prozent möchte man bis zum Jahresende in der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen erzielen. Bei den Werbekunden sei die Erwartungshaltung aber ohnehin nicht so hoch. "Sie nehmen uns als medienübergreifendes Gesamtangebot wahr", so Kollmus. Mit der bisherigen Entwicklung von joiz zeigt sich Kollmus "sehr zufrieden", man sei "komplett im Soll", was Messgrößen aus Social Media und Online-Zugriffen betreffe. Auf Facebook zählt joiz derzeit knapp über 100.000 Fans, häufig aber eher eine überschaubare Zahl von Interaktionen unter den Postings.