ARD Degeto arbeitet derzeit laut "Spiegel" an einem Zweiteiler rund um den Fall Barschel, der im September entstehen soll. Produzieren wird den Film Ariana Krampe von Zeitsprung. Für Krampe soll der Zweiteiler "ein Psychogramm der damaligen Bundesrepublik werden", wie sie dem "Spiegel" sagte. Erzählt werden soll der Film aus der Sicht von zwei Journalisten einer fiktiven Hamburger Tageszeitung. Einer glaubt an einen Selbstmord, der andere an einen Mord

Barschel ist 1987 als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zurückgetreten, nachdem bekannt geworden war, dass sein Referent im Wahlkampf seinen Konkurrenten der SPD, Björn Engholm, hatte bespitzeln lassen. Kurz darauf wurde Barschel in einem Genfer Hotel in der Badewanne tot aufgefunden. Der Fall ist bis heute nicht vollends aufgeklärt. "Wir wehren uns dagegen, uns auf die naheliegende Deutung Suizid zu fixieren", meint Drehbuchautor und Regisseur Kilian Riedhof. Auch Barschels Wissen über Geschäfte der Waffenlobby könnten eine Rolle gespielt haben. Krampe und Riedhof stehen bereits in Kontakt mit der Familie Barschel. Außerdem wollen sie den Fundort der Leiche besuchen und am liebsten auch vor Ort drehen. Das Badezimmer wird allerdings wohl im Studio nachgebaut.

Der NDR und Studio Hamburg wagen sich an eine Verfilmung des satirischen Romans "Die Eisläuferin" von Katharina Münk, wie der "Spiegel" vermeldet. In dem Roman geht es um eine fiktive Regierungschefin, deren Mundwinkel nach unten zeigen und die auch insgesamt Ähnlichkeiten mit Bundeskanzlerin Merkel aufweist. Der Titel des Buches ist ebenfalls ein Verweis auf Angela Merkel: Als Kind wollte sie Eisläuferin werden. Der Roman erzählt davon, wie der Kanzlerin ein Bahnhoffsschild im Urlaub auf den Kopf fällt. Als Folge verliert sie ihr Gedächtnis und muss von ihren Leuten täglich neu in die Spur gesetzt werden. Für die Verfilmung konnte der NDR Iris Berben gewinnen, die in die Rolle der Kanzlerin schlüpfen wird.

Bei der Degeto ist derweil ein weiterer Film in Vorbereitung. Im kommenden Jahr soll ein Spielfilm über den Showmaster Hans Rosenthal entstehen, für den Julia von Heinz Regie führen wird. Unterstützt wird der Spielfilm von der Witwe und dem Sohn des 1987 verstorbenen Moderators von "Dalli Dalli".