An Berichten und Spekulationen über den Flug MH370 mangelte es in den zurückliegenden Wochen nicht. Tatsächlich sind nach wie vor viele Fragen offen - auch wenn inzwischen offiziell vom Absturz der mit mehr als 200 Passagieren besetzten Maschine ausgegangen wird. Zu Wochenbeginn gingen Bilder um die Welt, die verzweifelte Angehörige zeigten, kurz nachdem sie die tragische Todesnachricht übermittelt bekamen.

Zahlreiche Medien überschlugen sich daraufhin mit groß angelegten Bildergalerien, die zusammenbrechende Hinterbliebene zeigten. Im "Bildblog" beschäftigte sich Mats Schönauer gerade erst ausführlich mit der ausufernden Berichterstattung, vor der selbst die "Tagesschau" nicht zurückschreckte. Fast 30 Sekunden am Stück zeigte sie trauernde und zusammenbrechende Angehörige, aber auch Menschen, die sich gegen die Aufnahmen zur Wehr setzten. Hektisch zoomt der Kameramann am Ende des Beitrags ins Innere des Hotels, ehe die Tür geschlossen wird - eine Szene, über deren Ausstrahlung man sicher streiten kann.

"Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke hat sich inzwischen dazu geäußert. "Wir haben in der Nachbesprechung der Sendung diese Szene kritisch diskutiert", erklärte er am Mittwoch im "Bildblog" und versprach Besserung. "Im Nachhinein fanden wir es problematisch, diese Menschen zu zeigen unmittelbar nachdem sie die Todesbestätigung ihrer Angehörigen erhalten haben. In einer vergleichbaren Situation würden wir die Szene wesentlich kürzer zu zeigen und auf Großeinstellungen der Trauernden verzichten."

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