Für Bastian Schweinsteiger war es ein turbulenter Champions-League-Abend: Erst sorgte er im Spiel gegen Manchester United für den Ausgleich, dann wurde er mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Die britische Boulevardpresse zeigte sich daraufhin wenig zimperlich: "You dirty Schwein" schrieb der "Daily Mirror" und auch "The Sun" titelte in ganz ähnlicher Weise: "You Schwein!" war da in großen Lettern am Tag nach dem Spiel auf der Titelseite zu lesen. Daraus hat der FC Bayern München nun Konsequenzen gezogen.

Der Verein hat angekündigt, den Vertretern von "Daily Mirror" und "The Sun" beim in der kommenden Woche stattfindenden Rückspiel keine Medienakkreditierung zukommen zu lassen. "Der FC Bayern München akzeptiert so eine Form der Berichterstattung nicht und verurteilt diese aufs Schärfste", erklärte der Verein. "Gerade in der Champions League ruft die UEFA in einer großen Kampagne europaweit zu 'Respect' auf. Alle Spieler tragen diesen Schriftzug bei den Spielen auf den Trikots, sämtliche Teilnehmer des Wettbewerbs werden zur Einhaltung von 'Respect' verpflichtet."

Beim Deutschen Journalisten-Verband (DJV) kann man die Entscheidung des Rekordmeisters nachvollziehen. "Normalerweise geht das nicht. Aber wenn ich mir ansehe, was die Blätter geschrieben haben, muss ich schon Verständnis haben. Hetze verträgt sich nicht mit den Werten des Journalismus", erklärte ein Sprecher gegenüber der dpa. Die Verlagsgruppe News UK, in der "The Sun" erscheint, hat unterdessen angekündigt, Kontakt mit dem FC Bayern aufnehmen zu wollen, um die Angelegenheit auszuräumen.