Die ARD-Reporterin Golineh Atai und der Fernsehautor Stephan Lamby werden in diesem Jahr mit dem Hanns-Joachim-Friedrichspreis für Fernsehjournalismus geehrt. Die Jury lobte Atai für ihre "ruhigen, abwägenden und keiner vordergründigen Zuspitzung verfallenden Reportagen und Interviews aus der arabischen Welt und aus dem Krisenstaat Ukraine". Ihre Berichte und Analysen vom Maidan-Platz in Kiew seien "vorbildlich in ihrer sichtbaren Suche nach dem vollständigen Bild und glaubwürdig im offenen Eingeständnis, dieses Bild im Nebel der Ereignisse nicht liefern zu können". Atai ist seit 2006 als Reporterin für die ARD unterwegs, seit 2013 berichtet sie aus dem Studio Moskau.

Zugleich würdigte die Jury Stephan Lambys Arbeit, dessen Themen "brisant, dazu hochaktuell" seien. Von der politischen Alltagsberichterstattung aber unterscheiden sich seine Filme durch ihre "wache, beinahe meditative Konzentration aufs Wesentliche". Keiner kenne die Protagonisten seiner Filme so gut wie Lamby. Er sei ein "journalistischer Profiler, der tief in die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge und die persönlichen Umstände eindringe, die das Leben von Politikern und Wirtschaftsgrößen prägen. Mit seinen Filmen öffne er den Zuschauern die Augen", so die Jury über den Preisträger,  der Geschäftsführer der ECO Media TV-Produktion ist und für seine Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet wurde.

Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ist nach dem früheren "Tagesthemen"-Moderator benannt und mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Er wird seit 1995 jährlich vergeben. Seither erhielten ihn unter anderem Claus Kleber, Jörg Armbruster, Nikolaus Brender sowie Oliver Welke und das Team der "heute-show".