Der Trend zur Übersee-Nachtschicht hat sich in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich verschärft: Neben der dpa ist inzwischen auch die "Welt" mit einem kleinen Team in Sydney vertreten. Das "Handelsblatt" verfährt ähnlich, sitzt mit einem Korrespondeten aber in New York. Die "Bild" hat sich derweil in Los Angeles einquartiert. Nun zieht "Spiegel Online" ("SpOn") nach und wird zunächst einen ihrer Journalisten nach Sydney schicken. 

"Viele Menschen leisten nachts bis zu 50 Prozent weniger als tagsüber. Andere Medien haben in Sydney gute Erfahrungen gemacht. Das probieren wir jetzt auch aus", sagt Florian Harms, stellvertretender Chefredakteur bei "Spiegel Online" der "taz". Neue Journalisten sollen für die Aufgabe aber nicht gesucht werden, die Sydney-Schicht will Harms mit dem bestehenden Team stemmen.

"Spiegel Online" eröffnet in Sydney kein eigenes Büro, sondern quartiert sich bei der AAP ein, der Australischen Nachrichtenagentur.