Die Axel Springer AG steigerte im 1. Halbjahr 2014 ihren Konzernumsatz um 6,2 Prozent auf nun 1,44 Milliarden Euro, das um Sondereffekte und Effekte aus
Kaufpreisallokationen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) stieg sogar um 10,6 Prozent auf 266,1 Millionen Euro. Untern Strich blieb Springer ein Konzernüberschuss von 141,6 Millionen Euro - etwa ein Viertel mehr als im 1. Halbjahr 2013.

Das Wachstum erwirtschaftete Springer dabei vor allem im Digitalbereich. Die digitalen Aktivitäten trugen im ersten Halbjahr bereits 51 Prozent zum gesamten Konzernumsatz bei und sogar rund zwei Drittel zum operativen Gewinn. Die Pro-forma-Erlöse der digitalen Medien stiegen von 702,7 auf 760,5 Millionen Euro, das organische Wachstum lag bei 8,2 Prozent. Auch das Ausland wird wichtiger: 609,7 Millionen Euro oder 42,4 Prozent des Gesamtumsatzes hat Springer nicht in Deutschland erwirtschaftet. Vorstandschef Mathias Döpfner: "Die Effekte des laufenden Konzernumbaus sind deutlich sichtbar. Unser Digitalgeschäft liefert steigende Umsatz- und Ergebnisbeiträge und bleibt der zentrale Treiber für nachhaltiges profitables Wachstum. Mit einem Ergebnisanstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in den ersten sechs Monaten bestätigt sich unsere positive Jahresprognose voll, und für die Rubrikenangebote trauen wir uns noch deutlich mehr zu."

Das Print-Geschäft weist Springer inzwischen bekanntlich nicht mehr einzeln aus, stattdessen gibt es die Segmente Bezahlangebote, Vermarktungsangebote und Rubrikenangebote. Im Bereich Bezahlangebote stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 2,8 Prozent auf 760,2 Millionen Euro. Bereinigt um Konsolidierungseffekte gab es kaum Bewegung. Rückläufige Vertriebserlöse - vor allem im Ausland - konnten durch einen Anstieg der Werbeerlöse um 5 Prozent ausgeglichen werden. Hier macht sich die an alle Haushalte kostenfrei verteilte "Bild"-Sonderausgabe zur WM ebenso bemerkbar wie steigende Werbeerlöse im Web sowie bei "Sport-Bild". Der operative Gewinn in diesem Segment stieg um 6,1 Prozent, was auch an geringeren Aufwendungen für den Aufbau neuer Geschäfte lag.

Im Bereich Vermarktungsangebote zog der Umsatz um 9,5 Prozent auf nun 370,8 Millionen Euro an, das EBITDA lag bei 55,3 Millionen. Die Rendite ist mit 14,9 Prozent damit geringer als im Bereich der Bezahlangebote, wo sie 17,5 Prozent beträgt. Die höchste EBITDA-Rendite erwirtschaftet aber das Segment Rubrikenangebote: Satte 44,5 Prozent sind es hier. Der Umsatz schoss um 15 Prozent auf 226,6 Millionen Euro nach oben, was zur Hälfte auf diverse Übernahmen zurückzuführen ist. Der operative Gewinn (EBITDA) lag hier bei 101 Millionen Euro.

Angesichts der gut laufenden Geschäfte und des Verkaufs vieler Print-Titel an Funke konnte Springer seine Netto-Verschuldung auf nur noch 104,4 Millionen Euro reduzieren. Zu Jahresbeginn waren es noch 471,3 Millionen Euro. Zudem verfügt Springer über noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 920 Millionen Euro - die Kriegskasse für mögliche Übernahmen ist also bestens gefüllt.