Anfang September hat RTL die "Power-Days" ausgerufen - und angesichts von Klitschko-Boxkampf, Formel 1 und dem Auftakt der EM-Qualifikation erscheint das durchaus gerechtfertigt. Personell stößt der Kölner Sender allerdings an seine Grenzen: Um den langjährigen Formel-1-Moderator Florian König, der am 6. und 7. September die Moderation beim Boxen und Fußball übernehmen wird, zu entlasten, kommt Nico Holter an besagtem Wochenende zu seiner Premiere als Moderator der Formel-1-Übertragungen. Er wird erstmals beim Großen Preis von Monza zum Einsatz kommen und König auch am 11. und 12. Oktober beim Großen Preis von Russland in Sotschi vertreten, weil König am Abend des 11. Oktober aus Warschau beim EM-Qualifikationsspiel Polen gegen Deutschland vor Ort sein wird.

"Mit Nico Holter können wir im Bedarfsfall vertretungsweise einen jungen Kollegen einsetzen, der sich in der Formel 1 gut auskennt und der bei n-tv immer wieder unter Beweis gestellt hat, dass er ein sehr gut informierter, unaufgeregter und souveräner Moderator ist", sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe am Mittwoch gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de und bestätigte damit entsprechende "Express"-Informationen. Holter volontierte nach seinem Studium der Sportwissenschaften mit den Schwerpunkten Medien und Kommunikation bei n-tv und gehört seit sechs Jahren zum Sportmoderatoren-Team des Senders. Seit mehreren Jahren moderiert er die n-tv-Live-Übertragungen von der FIA-Formel 3-Europameisterschaft. Für den Sender berichtete er darüber hinaus auch schon vom Freien Training in der Formel 1.

"Es ehrt mich, dass RTL mir das Vertrauen schenkt, im Vertretungsfall die Königsklasse des Motorsports zu moderieren", sagte Holter. "Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung, von der wohl jeder motorsportaffine Sportmoderator träumt und bin froh, dass ich dabei die Rennsport-Legende Niki Lauda an meiner Seite habe." Dass Holter als Vertreter von Florian König bei der Formel 1 in Erscheinung treten wird, ist übrigens so ziemlich die einzige Information, die in dem am Mittwoch erschienenen "Express"-Artikel über die Sportübertragungen von RTL stimmt. In Köln zeigte man sich auf DWDL.de-Nachfrage dementsprechend reichlich verärgert über die Berichterstattung des Boulevardblatts.

RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer spricht gar von "haarsträubenden Fehlern in der aktuellen Geschichte". So gehe das von RTL gekaufte Fußball-Paket bis 2017 und nicht wie berichtet bis 2020, das Spiel der Nationalmannschaft gegen Schottland sei am 7. und nicht am 10. September und Nationalspieler Mario Götze habe man nicht wochenlang begleitet, sondern überhaupt nicht. Auch die "Express"-Spekulation, wonach RTL bei seinen Fußball-Übertragungen Studiopublikum einsetzen wolle, wies Bolhöfer gegenüber DWDL.de zurück und verwies in diesem Zusammenhang auf weitere Falschmeldungen der Vergangenheit. So hatte der "Express" vor geraumer Zeit fälschlicherweise darüber berichtet, dass Michael Ballack als Experte fungieren wird - und auch die Behauptung, Oliver Welke werde die Übertragungen moderieren, erwiesen sich als falsch.