Schon Ende vergangenen Jahres wurde bekannt, dass das "Handelsblatt" gerne auch auf dem englischsprachigen Markt mitmischen will und eine "Global Edition" plant. Diese ist nun an den Start gegangen. Unter der Leitung von Chefredakteur Kevin O'Brien erscheint die internationale Ausgabe immer montags bis freitags um 12 Uhr deutscher Zeit in elektronischer Form - also wenn es in New York 6 Uhr morgens ist.  Nutzbar ist sie auf Computern ebenso wie Tablets und Smartphones. Nach einer zweiwöchigen Testphase müssen Abonnenten 149,99 Euro pro Jahr zahlen, Studenten zahlen nur die Hälfte.

Inhaltlich will man über aktuelle Wirtschafts- und Finanzthemen berichten, die in Deutschland und Europa an diesem Tag relevant sind. Grundlage sind nicht nur Artikel aus dem "Handelsblatt", sondern auch aus anderen Holtzbrinck-Publikationen. Die Artikel sollen dabei nicht 1:1 übersetzt werden, sondern so für das internationale Publikum aufbereitet, "dass sie weder an Sprachwitz noch Verständlichkeit verlieren", so das Versprechen. Sachverhalte sollen zudem in einen internationalen Kontext gesetzt werden.

Gabor Steingart, Herausgeber des Handelsblatts: "Mit der Handelsblatt Global Edition wollen wir die Sprachbarriere überwinden und der europäischen Perspektive, insbesondere in Amerika und Asien, ein neues Gewicht verleihen. Das Handelsblatt wendet sich damit erstmals an ein internationales Publikum, das sich für die deutsche Volkswirtschaft, deutsche Unternehmen, die Politik der Bundesregierung und die währungspolitischen Beschlüsse der Europäischen Zentralbank interessiert."

Das Team der Global Edition sitzt in Berlin und umfasst mehr als 20 Mitarbeiter. Chefredakteur ist Kevin O'Brien. Unterstützung erhalten die Macher ab Anfang kommenden Jahres von Zsuzsa Breier. Die Diplomatin und ehemalige Staatssekretärin des Landes Hessen wurde als Managing Director berufen und ist dann für den Auf- und Ausbau der internationalen Ausgabe sowie die Entwicklung der Vertriebsaktivitäten verantwortlich. Sie übernimmt damit die Aufgaben von Philipp Fleischmann, der den Aufbau der Global Edition bislang in beratender Funktion maßgeblich betreut hat und sich künftig neuen Aufgaben zuwenden möchte. Zur Seite steht Breier zudem Fred B. Irwin als Präsident. Der ehemalige Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland und langjährige Vice Chairman Germany der US-Großbank Citigroup soll sie unter anderem aktiv bei der Kundengewinnung unterstützen.