Nein, auch im Jahr 2014 haben die deutschen Zeitungsverlage keine allumfassende Lösung für Bezahlinhalte im Netz gefunden. Bei der "Hamburger Morgenpost" experimentiert man und ist nun als erste große Tageszeitung eine Kooperation mit dem Bezahldienst LaterPay eingegangen. Einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte ein Unternehmenssprecher von M. DuMont Schauberg am Donnerstag gegenüber DWDL.de. 

Man wolle testen, wie die Leser von "mopo.de" das Bezahlsystem annehmen. Es handele sich bei der Kooperation mit LaterPay um einen gewöhnlichen Test, das mache man regelmäßig, so der Unternehmenssprecher. Selbstredend könnte die "Hamburger Morgenpost" dauerhaft auf das System setzen, sollte es sich erfolgreich etablieren. Bislang wird LaterPay vor allem von Blogger genutzt. 

LaterPay ermöglicht es Anbietern, einen Betrag für bestimmte Inhalte, beispielsweise Artikel, zu verlangen. Die Leser bestätigen den Betrag, müssen vorerst aber nichts zahlen. Erst wenn sie insgesamt fünf Euro angehäuft haben, werden sie aufgefordert, sich zu registrieren. Bekannt gemacht hat das System Blogger Richard Gutjhar, der an der Entwicklung von LaterPay beteiligt war. 

Und während der Verlag an der Zukunft der "Hamburger Morgenpost" arbeitet, sieht die Gegenwart überhaupt nicht rosig aus. So hat M. DuMont Schauberg angekündigt, dass insgesamt zehn Stellen bei der Tageszeitung wegfallen werden, auch in der Redaktion. Welche Mitarbeiter genau von den Kündigungen betroffen sein werden, steht derzeit noch nicht fest. Das werde sich nach der "Sozialauswahl" ergeben, so das Unternehmen.  

Update (13:39 Uhr): Wie ein Unternehmenssprecher DWDL.de bestätigte, wird LaterPay bei der "Hamburger Morgenpost" ab der Mitte des vierten Quartals getestet. Betroffen sind "exklusive Mehrwerte oder Serviceleistungen", nicht aber die tagesaktuellen Nachrichten.