Nach dem Sommer kehrten im September wie üblich etliche Formate wieder aus der Sommerpause zurück. Dementsprechend stieg auch der Anteil an "frischem Programm" (Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren) in der Primetime zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr - die Grundlage unseres monatlich berechneten Frische-Index - bei den meisten Sendern deutlich an. Ausnahme war Vox, das im Sommer aber entgegen dem Trend auch einen hohen Anteil an frischem Programm gehalten hatte.

Geringer als bei anderen fiel der Zuwachs zudem auch bei Sat.1 aus - was daran liegt, dass im August "Promi Big Brother" die Werte bereits ein gutes Stück nach oben gehievt hatte. Interessant ist allerdings der Vergleich mit dem September vergangenen Jahres. Da zeigt sich, dass Sat.1 deutlich weniger neues Programm zeigte als noch ein Jahr zuvor, auch bei ProSieben und RTL II ging der Frische-Anteil um zehn bzw. elf Prozentpunkte zurück. kabel eins zeigte hingegen spürbar mehr frisches Programm als ein Jahr zuvor.

Die meisten Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren hatte auch im September wieder Das Erste im Programm, hauchdünn gefolgt von RTL. Wäre "Rising Star" nicht vorzeitig beendet und durch Film-Wiederholungen ersetzt worden, hätte RTL sogar locker den ersten Platz belegen können. Das ZDF folgt mit geringem Abstand auf Rang 3 - hier war rund 80 Prozent der Primetime mit frischem Programm gefüllt.

DWDL.de-Frische-Index - September 2014

  FIX-Punkte
September 2014
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum September 2013
Das Erste
85 von 100
+13
-5
RTL
84 von 100
+14 +3
ZDF
80 von 100
+21 -2
ProSieben
59 von 100
+17
-11
Sat.1 58 von 100
+6
-20
Vox
49 von 100 -4
+2
kabel eins
43 von 100
+13
+16
RTL II
39 von 100
+10 -10

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.