Auf dem diesjährigen "SpoBis"-Kongress bezeichnete Harald Schmidt ihn als seinen Lieblings-Sportmoderator - weil dieser noch immer die Marlboro in der Hemdtasche trage. Gemeint ist natürlich Jörg Wontorra, der nach all den Jahren tatsächlich so etwas wie ein Urgestein des deutschen Fernsehens ist. Nun hat sich der 65-Jährige allerdings dazu entschieden, die Bühne zu verlassen: Zum Ende der aktuellen Bundesliga-Saison macht Wontorra Schluss mit dem "Doppelpass". Nach elf Jahren wird er die Moderation des Fußball-Talks bei Sport1 abgeben, wie er der "Bild"-Zeitung bestätigte.

"Der 'Doppelpass' wird mir immer am Herzen liegen", sagt Wontorra. "Aber irgendwann hat man Sehnsucht nach einem normalen Lebensrhythmus. Ich habe rund 11 Jahre lang fast jedes Wochenende gearbeitet. Da ist es nun ein guter Zeitpunkt, um das mal zu ändern." Lob für Wontorra kommt von Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder. "Jörg Wontorra hat den 'Doppelpass' geprägt und weiterentwickelt. Er ist und bleibt ein hochgeschätzter Ansprechpartner und Ratgeber", betont der Senderchef in der "Bild".

Jörg Wontorras Nachfolger steht unterdessen bereits fest - und er ist keine Überraschung: Thomas Helmer wird die Moderation des sonntäglichen Fußball-Talks übernehmen. Der 49-Jährige, der einst Fußball-Europameister war, fungiert im "Doppelpass" neben seinen regelmäßigen Experten-Einsätzen schon jetzt als Wontorra-Vertreter. Wontorra selbst kann sich derweil offenbar mit dem Gedanken, ein Format im Internet zu präsentieren, anfreunden: "Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer Pläne habe. Fernsehen ist gut, aber die sogenannten 'Neuen Medien' sind die Zukunft. Und da gibt es schon eine konkrete Idee."