Vier Nominierungen, drei Auszeichnungen: Die Ausbeute von Netflix bei den Screen Actors Guild Awards, die in der vergangenen Nacht in Los Angeles verliehen wurden, hätte also kaum besser sein können. Gleich zwei Preise gingen an die Gefängnisserie „Orange is the new black“, die von dem SVoD-Portal kurioserweise hier wie auch schon bei den Primetime Emmys in der Comedy-Kategorie ins Rennen geschickt wurde. Mit Erfolg: Die Serie räumte nicht nur die Auszeichnung in der Kategorie Outstanding Performance by an Ensemble in a Comedy Series ab; Uzo Aduba konnte sich auch persönlich über den SAG Award in der Kategorie Outstanding Performance by a Female Actor in a Comedy Series freuen. In beiden Kategorien stach „Orange is the new black“ u.a. die HBO-Comedy „Veep“ und den langjährigen Favoriten „Modern Family“ aus, der in diesem Jahr trotz vier Nominierungen völlig leer ausging.



Kevin Spacey machte das Triple für Netflix komplett: Sein SAG Award in der Kategorie Outstanding Performance by a Male Actor in a Drama Series für seine Rolle des Frank Underwood in „House of Cards“ ist gleichzeitig eine Ohrfeige für HBO. Der Sender hatte in der Kategorie gleich vier Nominierte im Rennen. Doch am Ende des Abends erreichte auch HBO drei Auszeichnungen (bei insgesamt sieben möglichen). „Game of Thrones“ räumte den Sieg in der Kategorie Outstanding Action Performance by a Stunt Ensemble in a Comedy or Drama Series ab. Und dann gingen auch beide Auszeichnungen für schauspielerische Leistungen in einem TV-Film oder Miniserie an den PayTV-Sender: Mark Ruffalo wurde für „The Normal Heart“ geehrt, Frances McDormand für „Olive Kitteridge“.

Den einzigen Sieg für eines der großen TV-Networks der USA holte Viola Davis, die für ihre Hauptrolle in der ABC-Serie „How to get away with murder“ mit dem SAG Award in der Kategorie Outstanding Performance by a Female Actor in a Drama Series ausgezeichnet wurde. William H. Macy war so etwas wie der Überraschungssieger des Abends, der für seine Rolle in der Showtime-Serie „Shameless“ einen SAG Award für die beste Performance eines Schauspielers in einer Comedy-Serie abräumte. Hier hatte sich Showtime des gleichen Kniffs bedient wie Netflix bei „Orange is the new black“ und die Serie kurzerhand als Comedy gelabelt - eine in Hollywood inzwischen umstrittene Praxis. Weitaus weniger fragwürdig: Der SAG Award für „Downton Abbey“ in der Kategorie Outstanding Performance by an Ensemble in a Drama Series.

Die Gewinner der Film-Kategorien finden Sie auf der Website der Screen Actors Guild Awards. Bei der Auszeichnung der Schauspieler-Gewerkschaft sind alle Mitglieder stimmberechtigt. Der Preis ist vergleichsweise jung und wurde erst 1995 ins Leben gerufen. Der PayTV-Sender TNT Serie zeigt eine 90-minütige Zusammenfassung der Preisverleihung am kommenden Sonntag um 15.35 Uhr sowie 21.55 Uhr.