Auch im neuen Jahr werden wir wieder einmal im Monat den Anteil an "frischem Programm", also Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren in der Primetime zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr für unseren "Frische-Index" berechnen. Und da zeigt sich im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat vor allem be einem Sender ein gewaltiger Unterschied: Sat.1 hatte lediglich einen "Frische-Anteil" von 17 Prozent und damit satte 28 Prozentpunkte weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Sender ist gewissermaßen noch im Winterschlaf und füllte einen Großteil seines Programms mit Film-Wiederholungen. Eine der wenigen Ausnahmen bildete der Serien-Sonntag.

Doch es ist nur die Ruhe vor dem Sturm, im Februar gibt es nämlich ein regelrechtes Neustart-Feuerwerk bei Sat.1: "Detective Laura Diamond", "Scorpion", "Stalker" und "Profiling Paris" kommen neu als Serien ins Programm, dazu starten neue Folgen von "Castle", "The Mentalist" und "Criminal Minds" - es wird sich dann also auch im Frische-Index ein deutlich anderes Bild ergeben, was angesichts des letzten Platzes in der Januar-Auswertung aber auch notwendig ist.

Die wenigsten Wiederholungen im Januar hatte unterdessen das ZDF im Programm, das sich damit am Ersten vorbei schob. Mit großem Vorsprung "frischster" Privatsender war mal wieder RTL, wobei hier das Dschungelcamp seinen Beitrag dazu leistete - und angesichts der Quoten-Übermacht zugleich dafür sorgte, dass sich die anderen Sender spürbar zurückhielten.

DWDL.de-Frische-Index - Januar 2015

  FIX-Punkte
Januar 2015
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Januar 2014
ZDF
84 von 100
+7
+2
Das Erste
79 von 100
-1 -3
RTL
76 von 100
+9 -7
Vox
39 von 100
-3
+2
ProSieben 34 von 100
-7
-9
kabel eins
28 von 100 +6
+/-0
RTL II
26 von 100
-23
+1
Sat.1
17 von 100
-16 -28

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.