Am 27. März wird in diesem Jahr zum 51. Mal der Grimme-Preis verliehen - nach dem Aus für den Deutschen Fernsehpreis einstweilen der einzige verbliebene relevante Fernsehpreis für Free-TV-Produktionen. Wer diesen Preis erhält, wird schon diese Woche bei den Tagungen der Jury in Marl entschieden. Hoffnungen auf die Auszeichnung können sich nun noch drei weitere Produktionen machen, die von den Nominierungskommissionen zunächst nicht genannt worden waren. So hat die Jury im Wettbewerb Fiktion zwei Produktionen nachnominiert, die Jury im Wettbewerb Information und Kultur eine.

Im Bereich Fiktion handelt es sich um die Filme "Es ist alles in Ordnung" und "Männertreu", die beide im Ersten zu sehen waren. Der von der 2Pilots Filmproduktion produzierte Film "Es ist alles in Ordnung" beschreibt die Entwicklung einer Patchwork-Kleinfamilie, in der das Verhältnis von Tochter Sarah (Sinje Irslinger) und Stiefvater Andreas (Mark Waschke) zunehmen eskaliert, während Sarahs Mutter Birgit (Silke Bodenbender) das Bild einer scheinbar intakten Eltern-Kind-Welt hochhält.

"Männertreu" vom Hessischen Rundfunk wiederum erzählt die Verschränkung von Familiengeschichte und Medienskandal. Georg Sahl (Matthias Brandt),Chefredakteur einer einflussreichen Tageszeitung, soll Bundespräsident werden, aht aber ein Verhältnis mit einer 30 Jahre jüngeren Volontärin. Während seine Frau (Suzanne von Borsody) die Affäre zunächst toleriert, wendet sich sein Sohn (Maxim Mehmet) gegen den Vater.

Im Wettbewerb Information und Kultur wurde Mo Asumangs Doku "Die Arier" nachnominiert. Darin begibt Mo Asumang sich auf eine persönliche Reise, um die Ursprünge des Arierbegriffs und dessen Missbrauch zu ergründen. Sie konfrontiert Rassisten darin mit scheinbar arglosen Fragen und sucht nach den Menschen, die hinter der hasserfüllten rechten Ideologie stehen. Produziert wurde der Film von Hangfarn & Ufer und der MA Motion Filmproduktion für Arte/ZDF. 2008 war Mo Asumang schon einmal mit dem thematisch ähnlich gelagerten Film "Roots Germania" für einen Grimmepreis nominiert.

Ob es im Wettbewerb Unterhaltung ebenfalls noch eine Nachnominierung geben wird, entscheidet sich erst am Montag, da die Jury hier erst später ihre Arbeit aufnimmt.

Mehr zum Thema