Als Helmut Dietl im vergangenen Jahr mit dem "Bambi" für sein Lebenswerk geehrt wurde, scherzte er "Wenn Sie in zehn Jahren wieder einen Lebenspreis zu vergeben haben - ich bin bereit." Am Montag ist er nun im Alter von 70 Jahren gestorben, wie die "Zeit" berichtet. Helmut Dietl war schwer an Lungenkrebs erkrankt, wie er in einem langen Interview mit der "Zeit" schon im November 2013 offenbarte. Schon damals sagte er: "Ich habe nicht vor, mich nach diesem Interview noch weiter zu meiner Krankheit zu äußern, ganz egal, wem gegenüber. Ich werde dazu gar nichts sagen. Ich möchte möglichst in Ruhe gelassen werden."

Helmut Dietl gelang sein deutschlandweiter Durchbruch im Jahr 1983 mit der Serie "Monaco Franze - Der ewige Stenz", 1986 drehte er mit "Kir Royal" eine Persiflage auf Münchner Abendzeitung, deren Klatschreporter Graeter und die Münchner Schickeria. Mit dem Kinofilm "Schtonk!" nahm er sich dem Hitler-Tagebücher-Skandal beim "Stern" an, "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" widmete sich den Eitelkeiten der Filmbranche.

Für sein Schaffen wurde er mit zahlreichen Preisen bedacht. Im vergangenen Jahr nicht nur mit dem "Bambi", sondern auch dem Deutschen Filmpreis für sein Lebenswerk. 2003 bekam er bereits beim Bayerischen Fernsehpreis den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten überreicht.

ARD-Programmdirektor Volker Herres: "Mit Helmut Dietl verlieren wir einen der ganz großen Filmsatiriker des deutschen Fernsehens. Für die ARD hat er in den 80er Jahren mit 'Monaco Franze' und 'Kir Royal' zwei Serien geschaffen, die Fernsehgeschichte geschrieben haben. In den 90er Jahren folgten mit 'Schtonk!', 'Rossini' und 'Late Show' drei Filme, die die moderne Mediengesellschaft und ihren Jahrmarkt der Eitelkeiten pointiert aufs Korn nahmen. Sein unbestechlicher Blick verbunden mit der Fähigkeit, seine Geschichten mit Witz, Charme, Perfektion und einem untrüglichen Gefühl für das richtige Timing zu erzählen, bleiben unvergessen."

Das Erste wird am Montagabend im Anschluss an die "Tagesthemen" den 15-minütigen Film "Ich mach' Regie und Du machst, was ich sage" von Lars Friedrich über Helmut Dietl zeigen. Am 2. April zeigt Das Erste ab 23 Uhr noch einmal "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief".