Das Digitalgeschäft ist der Wachstumsmotor für Axel Springer: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 trugen die digitalen Aktivitäten des Konzerns mehr als 60 Prozent zum Konzernumsatz bei. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr insgesamt um 9,8 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) blieb dagegen stabil und lag mit 266,7 Millionen Euro knapp über dem Wert des Vorjahres. Bereinigt durch Sondereffekte und Abschreibungen gingen unterdessen um 30,6 Millionen Euro auf 111 Millionen Euro zurück.

Durch die fortschreitende Digitalisierung der Geschäftsaktivitäten erhöhten sich die Werbeerlöse von Axel Springer um 15,3 Prozent auf 985,9 Millionen Euro. Dabei entfielen 80,1 Prozent der Werbeerlöse auf die digitalen Geschäftsmodelle. Damit konnte Springer die strukturellen Rückgänge im Printgeschäft mehr als kompensieren. Die Vertriebserlöse lagen 351,1 Millionen Euro nämlich um 3,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das habe man jedoch erwartet, ließ der Verlag am Dienstag verlauten. Mit einem Umsatzplus von 56,8 Prozent auf 355,3 Millionen Euro blieb das Segment Rubrikenangebote der wichtigste Wachstumstreiber im Konzern.

Im Segment der Bezahlangebote ging der Umsatz in den ersten vier Monaten um 4,1 Prozent auf 728,9 Millionen Euro zurück, die Werbeerlöse lagen hier sogar 8,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Springer erklärt das unter anderem mit einem starken zweiten Quartal 2014, das durch die Fußball-Weltmeisterschaft und eine "Bild"-Sonderausgabe positiv beeinflusst war. Durch marktbedingt rückläufige Auflagen reduzierten sich die Vertriebserlöse der Bezahlangebote um 3,8 Prozent. Die übrigen Erlöse des Segments nahmen um 15,8 Prozent zu. Bereinigt um Konsolidierungseffekte vor allem durch die Einbeziehung von N24 legten die übrigen Erlöse um 2,3 Prozent zu.

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Zufrieden gibt man sich derweil mit der Zahl der digitalen Abonnements von "Bild" und "Welt", die bei 348.000 lag. Hiervon entfielen rund 282.000 digitale Abonnements auf "Bild" und rund 66.000 auf "Die Welt". "Wir haben im ersten Halbjahr weiter kräftig in digitale Geschäftsmodelle im In- und Ausland investiert. Das starke organische Wachstum unserer digitalen Aktivitäten bestätigt unseren strategischen Kurs", sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner und gibt sich auch für den Rest des Jahres optimistisch: "Für das gesamte Geschäftsjahr 2015 rechnen wir wie erwartet mit einem deutlichen Ergebniszuwachs im Konzern."

Mit dem gescheiterten Kauf der "Financial Times" hat sich Döpfner unterdessen offenbar abgefunden. "Die 'FT' hätten wir sehr gerne erworben, sie hätte gut zu unseren strategischen Zielen gepasst", sagte er laut Branchendienst "turi2". Am Ende habe man sich dennoch "diszipliniert" gegen die "teure" Übernahmechance entschieden.