Wer sich nicht für die deutschen Vereine in der Champions League begeistern kann, sondern Vereine wie den FC Barcelona oder Manchester United vorzieht, schaut hierzulande bei Sky zwar nicht in die Röhre, bekommt allerdings nicht mehr einen Kommentator frei Haus geliefert. Stattdessen gibt es bei den Partien ohne deutsche Beteiligung ausschließlich den Stadionton zu hören - dabei war das in der Vergangenheit mal anders.

Gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de erklärte ein Sprecher, es handle sich bereits um die dritte Spielzeit, in der Sky auf die Kommentatoren verzichte. Allerdings habe man zuletzt vereinzelt bei Spielen von Real Madrid und dem FC Barcelona noch Ausnahmen gemacht. Doch auch darauf will Sky künftig verzichten, wie manchen Fans bei den Übertragungen vom Dienstag und Mittwoch bereits aufgefallen war. Ob dennoch die Chance auf vereinzelte Kommentatoren-Einsaätzen bei Spielen ohne deutsche Beteiligung besteht, dürfte in Zukunft mehr denn je davon abhängen, wie hochkarätig die Begegnungen sind. Konkrete Planungen gibt es jedenfalls nicht.

Bei Sky erklärt man die Zurückhaltung bei Übernahme von Kommentaren aus dem Ausland unterdessen mit dem sogenannten "Murphy-Urteil": Die Pub-Besitzerin Karen Murphy hatte sich einst über die teuren Pay-TV-Preise der Premier League geärgert und stattdessen einen Vertrag mit einem griechischen Sender geschlossen, der ebenfalls einige Spiele der Premier League ausstrahlte. Das Gerät holte sie in Griechenland ab und nahm es schließlich mit in die Heimat, wo sie für einen Bruchteil des Preises die Spiele in ihrem Pub ausstrahlte. Daraufhin klagte die englische Liga gegen Nutzer ausländischer Receiver und verlor - allerdings gilt das Urteil nur für die private Nutzung, nicht aber für die gewerbliche.

Die offizielle Quotenmessung ergab übrigens eine Reichweite von 0,00 Millionen Zuschauern beim am Mittwoch übertragenen Einzelspiel zwischen Rom und Barcelona - nur wenigen dürfte also aufgefallen sein, dass Sky auf den Original-Kommentar verzichtete. Insgesamt entschieden sich im Schnitt 710.000 Zuschauer für die Einzelspiele oder die Konferenzen. Die deutsche Konferenz mit den Bayern und Leverkusen brachte es übrigens auf 170.000 Zuschauer.