"Daily Soap ist Marathon, kein Sprint": Trotz mieser Quoten der ersten Folgen zeigte sich Sat.1 in der vergangenen Woche zumindest offiziell zuversichtlich, "Mila" doch noch zum Erfolg führen zu können. Dabei hat man die Rechnung allerdings ohne die Zuschauer gemacht: Nach den enttäuschenden Quoten der ersten Tage, begann die zweite Woche für die neue Serie mit Susan Sideropoulos mit einem Tiefschlag: Gerade mal noch 4,6 Prozent betrug der Marktanteil am Montag und einen Tag später wurden gar nur noch 4,0 Prozent erzielt. Nachdem auch am Donnerstag wieder nur ein Marktanteil von 4,2 Prozent in der Zielgruppe eingefahren wurde, hat man nun auch in Unterföhring die Hoffnung auf einen Aufschwung aufgegeben. Und so wird Sat.1 seinen Marathon nach nur zehn Folgen vorzeitig abbrechen und schon an diesem Freitag die letzte Folge von "Mila" ausstrahlen.

Marktanteils-Trend: Mila
Mila

Zusammen mit der Serie wird auch das Sat.1-Magazin "Unser Tag" eingestellt, das mit weniger als vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sogar noch weniger vom Publikum angenommen wurde. "Leider haben die Zuschauer beide Formate auf dem Vorabend-Sendeplatz nicht angenommen", sagte Sat.1-Sprecherin Diana Schardt am Freitag im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. "Die rückläufige Quotenentwicklung und genauere Analysen der Zuschauerstrukturen haben uns von einer Verschiebung auf einen anderen Sendeplatz in Sat.1 absehen lassen müssen." Anstelle von "Mila" und "Unser Tag" wird sich der Sender von der kommenden Woche an erst mal mit speziellen Crime-Folgen der Scripted Reality "In Gefahr" behelfen, die auch schon als Lückenfüller zwischen "Newtopia" und dem Start von "Mila" herhalten musste.

In der Hoffnung, doch noch neue Zielgruppen für "Mila" erschließen zu können, hatte der kleine Schwestersender Sixx die Serie am vorigen Samstag kurzfristig ins Programm genommen und alle Folgen der Woche am Vormittag wiederholt. Bei Sixx soll "Mila" nun auch zu Ende gehen - und zwar auf einem vergleichsweise prominenten Sendeplatz: Vom kommenden Samstag an laufen jeweils fünf Folgen am Stück um 20:15 Uhr und damit im Vorfeld von "Big Brother". Man wolle die Geschichte nun "sinnvoll zu Ende erzählen", heißt es aus Unterföhring. Die genaue Folgenanzahl der Produktion von UFA Serial Drama steht allerdings noch nicht fest. Ursprünglich hätte die Serie auf einem früheren Vorabend-Sendeplatz laufen sollen, doch nach dem "Newtopia"-Desaster wagte sich Sat.1 schließlich in den Dreikampf mit "Alles was zählt" und "Berlin - Tag & Nacht" - und konnte von Beginn an nur einen sehr überschaubaren Zuschauerkreis für "Mila" begeistern.

Hauptdarstellerin Susan Sideropoulos soll Sat.1 unterdessen auch weiterhin verbunden bleiben - etwa in der Jury der Tanzshow "Got to Dance Kids", die noch im Herbst starten wird. Und auch "Unser Tag"-Moderatorin Mara Bergmann, die von der Kölner WDR-"Lokalzeit" gekommen war, soll nach Möglichkeit an Bord bleiben: "Wir können uns auf jeden Fall weitere Einsätze von Mara Bergmann in unserer Sendergruppe vorstellen", sagte Sat.1-Sprecherin Diana Schardt zu DWDL.de. Das Vorabendmagazin, das sie nur zwei Wochen lang präsentierte, war mit großem Aufwand betrieben worden, doch der Sender betont, den Produktionsstandort Köln aufrechterhalten zu wollen. "Wir prüfen derzeit mit der Geschäftsführung von RedSeven und M.E. Works alternative Produktionsszenarien für die dort entstandene Infrastruktur. Bereits im September startet auf Sixx das neue Lifestyle-Magazin 'Like us', das ebenfalls in Köln produziert wird", so Schardt.

Vom großen Umbau ist auch die Primetime-Serie "Frauenherzen" betroffen, die am Dienstagabend mit gerade mal sechs Prozent Marktanteil äußerst schwach gestartet war. Auf welchem Sendeplatz die Serie zurückkehren wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Zunächst wird nun die Krimiserie "Josephine Klick - Allein unter Cops" mit Diana Amft in der Hauptrolle in Doppelfolgen zu Ende gezeigt - die hatte sich mit einem Marktanteil von 5,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zuletzt aber sogar noch etwas schwerer getan als die "Frauenherzen".