Seit Jahrzehnten schon ist es gute Tradition, dass Sportjournalisten am Ende eines Jahres über die Sportler des Jahres entscheiden. Seit 2005 wird der Spieß allerdings regelmäßig umgedreht. Spitzensportler aus verschiedenen Sportverbänden und -Ligen vergeben alle zwei Jahre den Deutschen Sportjournalistenpreis, der bis 2013 noch Herbert-Award hieß - benannt nach dem legendären Herbert Zimmermann ("Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen").

Am Montagabend fand im Hamburger Grand Elisée nun also berets die sechste Auflage der Preisverleihung statt. Mit dem Preis als Bester Sportmoderator wurde Matthias Opdenhövel geehrt, der seit nunmehr vier Jahren die "Sportschau" präsentiert. Frank Buschmann wurde, wie schon zwei Jahre zuvor, als Bester Kommentator ausgezeichnet. In der Abstimmung landete er vor Wolff-Christoph Fuss und Tom Bartels. Zum Besten Sportexperten wählten die Sportlerinnen und Sportler den früheren Fußball-Nationaltorhüter Oliver Kahn, der nun schon seit einigen Jahren in den Diensten des ZDF steht. Er setzte sich gegen Mehmet Scholl und Ottmar Hitzfeld durch. Mit Annika Zimmermann wurde zudem noch eine weitere ZDF-Kollegin geehrt - sie gehört seit rund einem Jahr zum Sport-Team im "Morgenmagazin".

Ein Preis ging unterdessen auch an Sky: Der Bezahlsender, der auch mit seiner Berichterstattung zur Champions League nominiert war, setzte sich mit der Bundesliga-Konferenz in der Kategorie Beste Sportsendung durch. Der Springer-Verlag erhielt zwei Auszeichnungen - einmal für die "SportBild", die als Beste Sportfachzeitschrift hervorging, sowie einmal für die "Bild am Sonntag". Sie erhielt den Preis für den besten Sportauftritt einer Wochenzeitung. Den besten Sportteil in einer Tageszeitung machten die fast 20.000 Spitzensportler, die die Möglichkeit hatten, ihre Stimme abzugeben, in der "Süddeutschen Zeitung" aus. Als Bester Sport-Internetauftritt wurde Spox.com ausgezeichnet.

Den Deutschen Sportjournalistenpreis für sein Lebenswerk erhielt Dieter Adler, der zusammen mit Addi Furler und Ernst Huberty zu den bekanntesten "Sportschau"-Moderatoren der ersten Stunde gehörte. 1965 kam er als freier Mitarbeiter zum WDR, ehe er den Klassiker nur wenig später fast zehn Jahre lang präsentierte. Ab 1972 war er zudem bei sechs Olympischen Spielen im Einsatz. Nach seiner Pensionierung arbeitete der heute 79-Jährige gelegentlich noch für den Pay-TV-Sender Premiere.