Nach dem Angriff auf einen Fotografen des MDR und einen Mitarbeiter der Dresdner Neuen Nachrichten haben sich MDR, der Verband Sächsischer Zeitungsverleger und die DJV-Landesverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammengeschlossen. Sie protestieren gegen die "Ausweitung der Hetze und Gewalt gegen Medien", die ihrer Ansicht nach bei den Pegida- und Legida-Demonstrationen in Dresden und Leipzig "besonders augenfällig" ist, und erwarten von den Innenministerien und den Polizeiorganen eine Unterbindung der Angriffe. Die Politik müsse "dem Spuk endlich entschieden" entgegentreten.

Zugleich stellen sie die Frage: "Was folgt nach einzelnen Tritten und Schlägen gegen Medienvertreter?" Der MDR und die Tageszeitungen in Mitteldeutschland seien "trotz der permanenten Verbalangriffe durch die Pegida- und Legida-Demonstranten stets um sachliche und objektive Berichterstattung bemüht", betonen die Pressevertreter. Gleichzeitig stellen sie durch die andauernden "Lügenpresse"-Rufe inzwischen "eine Vergiftung des Klimas" fest, die nicht mehr hinnehmbar sei. Die Rede ist von einer "Aufputschung von teilweise tausenden Anhängern der Bewegungen". Diese beschädige die Demokratie, schaffe eine Stimmung der Verunsicherung in der Bevölkerung und provoziere Handlungen bis hin zum Einsatz von Gewalt.

"Wer die Meinungs- und Pressefreiheit derart beschädigt, greift die Demokratie insgesamt an", teilten MDR, Zeitungsverlegerverband und Journalistenverbände in einer gemeinsamen Erklärung mit, in der sie auch juristische Schritte nicht ausschlossen. "Wer Journalisten angreift und verletzt, muss mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zur Verantwortung gezogen werden. Die tätlichen Angriffe der letzten Zeit sollten für die politisch Verantwortlichen in den drei Bundesländern Anlass sein, den Umgang mit Pegida-Veranstaltungen sowie ähnlichen Gruppierungen gründlich zu überdenken."