Was wäre, wenn die USA den Krieg verloren hätten und von Nazi-Deutschland und Japan besetzt wären? Der Antwort versucht sich Amazon seit einigen Tagen im Rahmen einer Serie zu nähern. "The Man in the High Castle" heißt sie - und man kann nun wahrlich nicht behaupten, Amazon würde seine Produktion subtil bewerben. In New York City wurden U-Bahn-Waggons mit Nazi-ähnlichen Symbolen beklebt: So ziert etwa der Reichadler anstelle der Sterne die amerikanische Flagge und die Freiheitsstatue hebt den Arm zum Hitlergruß.

Das soll provozieren, klar. Doch so manchem ging die Werbekampagne zu der Serie, die hierzulande ab dem 18. Dezember auch in deutscher Sprache über Amazons Streamingdienst abgerufen werden kann, dann doch ein Stück zu weit. Medienberichten zufolge soll die Werbung nun allerdings wieder entfernt werden, wie ein Sprecher des staatlichen Verkehrsunternehmens Metropolitan Transportation Authority (MTA), das die New Yorker U-Bahn betreibt, erklärte. Offenbar ging der Entscheidung eine Intervention des New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo voraus.

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"The Man in the High Castle" basiert auf dem Roman "Das Orakel vom Berge" von Philip K. Dick. Die Alternativweltgeschichte wurde 1962 mit dem Hugo Award ausgezeichnet. In der Serie werden wie in der Romanvorlage historische Fakten mit fiktionalen Elementen gemischt. Die Spannungen zwischen den beiden hegemonialen Mächten nehmen darin immer weiter zu und führen zu Konflikten im Westen der USA.

Die Serie erhielt bislang meist gute Kritiken und stieß auch bei den Zuschauern auf Wohlwollen: Während der Pilot Season machten die Amazon-Kunden "The Man in the High Castle" zur meistgesehenen Pilot-Episode in der Geschichte der Amazon Studios. Die erste Staffel entstand unter der Regie von David Semel, der auch als Executive Producer auftritt. Daneben fungieren unter anderem auch Ridley Scott und David W. Zucker Executive Producer.