Matthias Matussek geht gerichtlich gegen den Axel-Springer-Verlag, für dessen Tageszeitung "Die Welt" er als Kolumnist tätig war, vor. Am Freitag kündigte Matusseks Anwalt an, beim Arbeitsgericht Hamburg eine entsprechende Kündigungsschutzklage gegen Axel Springer eingereicht zu haben. Laut "Süddeutscher Zeitung" soll es in dem Verfahren dann auch darum gehen, ob Matussek beim Springer-Blatt "Die Welt" fest angestellt war. Matussek wurde vor anderthalb Wochen nach einem umstrittenen Facebook-Posting von der "Welt" vor die Tür gesetzt, kündigte kurz darauf aber noch an sich dem Hause Springer auch weiterhin "sehr verbunden" zu fühlen und sich um eine gütliche Lösung bemühen zu wollen.

Matussek sorgte mit dem Facebook-Posting unmittelbar nach den verheerenden Terroranschlägen von Paris für Aufsehen. "Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen", gab der Kolumnist auf Facebook zu Protokoll und beendete seine Ausführungen mit einem Smiley. "Welt"-Chefredakteur Jan-Eric Peters distanzierte sich daraufhin öffentlich deutlich von seinem Autor und bezeichnete den Text als "durchgeknallt". Alles Weitere wolle er intern klären.

Zwar betonte Matussek im Anschluss, dass er mit dem Smiley "keine 'klammheimliche Freude' über die Toten der Terroristen" zum Ausdruck habe bringen wollen und es vielmehr als "eine Art verzweifelter Sarkasmus" verstanden werden sollte. Was folgte, war wenige Tage nach dem Posting allerdings dennoch die Trennung von Matussek. "Wir trennen uns mit sofortiger Wirkung von Matthias Matussek als 'Welt'-Autor", hieß es seitens des Springer-Verlags kurz und knapp.

Mehr zum Thema