Dass die Redaktion der "RTL II News" bereits zu Jahresbeginn von Köln nach Berlin umgezogen ist, haben die Zuschauer der Sendung bisher vermutlich kaum bemerkt, denn mit dem Wechsel in die Hauptstadt ging bisher noch keine optische Veränderung einher - bis jetzt. Von diesem Dienstag an werden die "RTL II News" nämlich endgültig ihre grüne Hölle verlassen und aus einem realen Set im Hauptstadtstudio der Mediengruppe RTL Deutschland senden.

HD-fähige Rückprojektoren visualisieren Bilder und Grafiken künftig direkt im Studio auf einer Leinwand. LED-Panels kreieren Farbszenarien, die Themen visuell einem Ressort zuordnen sollen. Für die Kreation des On-Air-Designs zeichnet die Agentur Opium Effect verantwortlich. Das Studio-Design stammt vom Schweizer Designer Carlo Angelini und wurde von Studio Hamburg umgesetzt.

"Sowohl die Kreation von Opium Effect als auch Carlo Angelinis Studio-Entwurf haben uns bereits in der ersten Präsentation überzeugt", so Carlos Zamorano, Direktor Marketing und Kommunikation bei RTL II. "Die offene Studio-Atmosphäre schafft mehr Transparenz für die Zuschauer und rückt sie näher an 'ihre' RTL II News. Das trendige On-Air-Design spiegelt den jungen und urbanen Spirit unserer Redaktion ideal wider."

Die Redaktion sei bis zum Umzug nach Berlin "eher eine Schreibtischredaktion" gewesen, sagte RTL-II-Chefredakteur Matthias Walter bereits im September im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Was er meint, zeigt sich vor allem beim Blick auf die eigenen Reporter-Beiträge: Während es im vorigen Jahr davon meist noch ein bis zwei pro Woche gab und der Rest der Nachrichten aus RTL- und Agenturmaterial zusammengeschnitten wurde, brachten es die "RTL II News" schon vor einigen Monaten auf ein bis zwei Reporter-Beiträge am Tag.

"Der Standort Berlin ermöglicht es uns, unser junges Reporterteam viel mehr rauszuschicken – egal ob es um Politik, Lifestyle oder Digitales geht", so Walter damals. Deshalb ist dieser Dienstag für die Mannschaft der "RTL II News" weit mehr als nur die Umstellung des Designs - in Wirklichkeit handelt es sich nämlich um eine konzeptionelle Weiterentwicklung der Sendung, die mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 12,3 Prozent bei den 14- bis 29-jährigen Zuschauern noch vor der "Tagesschau" im Ersten liegt.

"Wir beobachten sehr genau, was unsere junge Zielgruppe denkt und tut, was ihr Lebensgefühl ist, was ihre Trends sind, wo sie sich digital bewegen", so Chefredakteur Matthias Walter. "Die jungen Zuschauer erwarten sowohl für sie interessante Themen als auch eine glaubwürdige, authentische Ansprache und Aufbereitung. Darauf gehen wir mit unserem neuen Konzept ein." Eine Trennung zwischen TV- und Online-Redakteuren entfällt fortan - stattdessen setzen die Journalistinnen und Journalisten ihre Geschichten in den sieben Ressorts Inland, Ausland, Gesellschaft, Lifestyle, Netzwelt, Kino & Musik sowie Promis für alle Kanäle um - idealerweise vor Ort.

Jedes Ressort soll dabei von einem "klar identifizierbaren Experten" besetzt werden, wie es der Sender ausdrückt. Die Moderatoren Sandra Schneiders, Stephanie Brungs und Christoph Hoffmann sind ebenfalls als Reporter und Experten im Einsatz: So besetzt Schneiders das Ressort Gesellschaft, Hoffmann kümmert sich um das Inlandsressort und Stephanie Brungs um Promi-Themen. Für das Ausslandsressort steht Isabelle Engler, Meike Gehring ist Lifestyle-Expertin, Alexander Bressel ist für das Ressort Netzwelt und Marc Chmiel für Kino & Musik zuständig. Ziel sei "eine persönliche, durch Vertrauen geprägte Bindung zwischen Zuschauern und Redaktion", heißt es.

Im Zuge des Relaunchs startet RTL II zudem im Laufe des Tages mit rtl2news.de ein News-Portal, das in Blog-Optik daherkommt und auf Videos und verständlich aufbereitete Nachrichten-Inhalte setzt. Geplant ist eine direkte Kommunikation mit den Zuschauern in den sozialen Medien.

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