Die Critics’ Choice Awards sind der Underdog unter den US-Preisverleihungen. Während die Academy Awards, Golden Globes und Primetime Emmys inzwischen Weltruhm erlangt haben, mag man von den Critics’ Choice Awards vielleicht schon mal gehört haben - mehr aber meist auch nicht. Die Preisverleihung ist - salopp formuliert - so etwas wie der Grimme-Preis der USA - verliehen von den Film- und Fernsehkritikern des Landes. Eine Woche nachdem die Auslandspresse Hollywoods in Beverly Hills ihre Golden Globes vergeben hat, ziehen in der Nacht zu Montag die US-Kritiker mit der Award Show in Santa Monica nach. Moderiert wird die in den USA und Deutschland von A&E ausgestrahlte, dreistündige Preisverleihung von Schauspieler und Comedian T.J. Miller („Silicon Valley“).

Die Liste der Nominierungen ist in diesem Jahr so lang wie nie, weil erstmals besondere Leistungen in Film und Fernsehen gemeinsam in einer Preisverleihung ausgezeichnet werden. Die Nominierungen in den Film-Kategorien finden sich in voller Länge auf der Website der Preisverleihung. Im Rennen der Fernsehproduktionen geht eine Serie mit gleich acht Nominierungen als Favorit ins Rennen: Die zweite Staffel der FX-Serie „Fargo“. „The Leftovers“ (HBO) sowie „Transparent“ (Amazon) sind als schärfste Konkurrenten jeweils sechs Mal dabei. Das Musical-Event „The Wiz Live!“ von NBC ergatterte fünf Nominierungen, „Black-ish“ (ABC), „Mr. Robot“ (USA) und „Penny Dreadful“ (Showtime) sind jeweils vierfach nominiert.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

In der Königskategorie der besten Drama-Serie kämpfen gleich acht Produktionen um einen Critics’ Choice Award: Neben Favorit „Fargo“ sind das „Empire“, „Mr. Robot“, „Penny Dreadful“, „Rectify“, „The Knick“, „The Leftovers“ und „Unreal“. Sieben Produktionen hoffen auf eine Auszeichnung als beste Comedy-Serie: Darunter sind neben den Favoriten „Transparent“ und „Master of None“ auch „Black-ish“, „Catastrophe“, „Jane the Virgin“, „The Last Man on Earth“ und „You’re the worst“. Eine Übersicht aller Nominierungen in den TV-Kategorien findet sich auf der Website der Verleihung. Neben dem relativ klassischen Kategorien-System in den Segmenten Drama, Comedy und TV-Movie/Limited Series sowie den damit verbundenen Kategorien für schauspielerische Leistungen in Haupt- und Nebenrollen gibt es bei den Critics’ Choice Awards noch eine Reihe weiterer Auszeichnungen.

So werden in der Nacht zu Montag in Santa Monica auch Preise für die beste Animationsserie, beste Realityshow, beste Moderation Realityshow, beste Talkshow und beste Dokusoap (formatiert/nicht formatiert) vergeben. Während all diese Preise von den TV-Kritikern vergeben werden, hatten in einer Kategorie die Zuschauer das Sagen: „Best bingeworthy show of the year“ wurde per Online-Voting ermittelt. Zur Wahl standen neben „The Walking Dead“, „Game of Thrones“, „Empire“, „Orange is the new black“ und „Outlander“ auch der Klassiker „Friends“. Zwei Ehrenpreise machen den Abend rund: Amy Schumer erhält den Critics’ Choice MVP Award („Most Valuable Person“) und die Visual Effects-Spezialisten von ILM erhalten den Critic’s Choice Genuis Award.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Im vergangenen Jahr wurden übrigens die Agentenserie „The Americans“ (FX) und die HBO-Comedy „Silicon Valley“ von der Broadcast Television Journalists Association als beste Serien ausgezeichnet. Als beste Reality Series wurde „Shark Tank“ (ABC) geehrt, für ihre Hauptrollen gewannen Bob Odenkirk („Better call Saul“), Taraji P. Henson („Empire“), Jeffrey Tambor („Transparent“) und Amy Schumer („Inside Amy Schumer“). Bereits seit 1996 verleiht die Broadcast Film Critics Association in den USA ihren Kritikerpreis. Der Name der Verleihung wechselte mehrfach, aber inhaltlich umso konstanter entwickelte sich die zuletzt als Critics’ Choice Movie Awards betitelte Ehrung zum wichtigen Indikator für die jeweils folgenden Academy Awards.

Im Jahr 2011 rief die Broadcast Television Journalists Association in Ergänzung zu dem Filmpreis die Critics’ Choice Television Awards ins Leben. In der Nacht zu Montag werden jetzt in Santa Monica erstmals beide Auszeichnungen in einer dreistündigen Preisverleihung kombiniert. Die Critics’ Choice Awards sind in den USA live bei den Kabelsendern A&E, Lifetime und LMN zu sehen. In Deutschland überträgt in der Nacht ebenfalls A&E. Es ist die erste Live-Übertragung des recht jungen Pay-TV-Senders, der erst im September 2014 aus dem Biography Channel (zuletzt: Bio) hervor ging. Das Medienmagazin DWDL.de ist vor Ort bei der Preisverleihung und wird ab 23 Uhr deutscher Zeit via Twitter und Periscope über die Verleihung und den Zirkus drum herum berichten.