Adblocker halten Internetsurfern teils sehr nervende Werbebanner vom Hals - sorgen aber angesichts der hohen Verbreitung bei den Website-Betreibern inzwischen für große Probleme, da sich kostenlose Angebote über die Werbeeinnahmen finanzieren müssen. Im Herbst vergangenen Jahres haben daher mehrere Anbieter die Maßnahmen im Kampf gegen Adblocker verschärft. Nachdem zunächst Bild.de die Adblock-Nutzer von der Nutzung der Seite ausgeschlossen hatte, ging Gruner + Jahr zunächst bei geo.de den gleichen Weg - und das offenbar mit einigem Erfolg.

Wie Oliver von Wersch, Geschäftsführer von G+J Digital und G+J Electronic Media Sales, bei inma.org schreibt, sank die Adblock-Rate auf geo.de signifikant um 43 Prozent. Bei essen-und-trinken.de ging sie um 38 Prozent zurück. Die Reichweite habe hingegen kaum gelitten.Gelungen sei das laut von Wersch durch einen 3-Punkte-Plan, der neben dem Aussperren von Adblock-Nutzern auch auf die Kommunikation mit den Nutzern setzt, denen erklärt wird, dass die Inhalte ohne Werbung nicht angeboten werden könnten. Darüber hinaus setzte man Software ein, um Adblocker zu umgehen, was bei Pre-Roll-Videoads schon gut funktioniere, bei klassischen Bannern weniger gut.

Aufklärung erscheint dabei offenbar nötig. In einer Umfrage unter 10.000 Lesern habe man ermittelt, dass nur 18 Porzent wussten, dass beispielsweise der Adblock-Plus-Betreiber kostenpflichtiges Whitelisting betreibt - also Geld dafür verlangt, dass manche Anzeigen trotzdem angezeigt werden. Allgemein bezeichnete von Wersch die direkte Kommunikation mit  dem Leser als entscheidend. So habe man auf der Familien-Seite urbia.de alleine mit Erklärungen per Pop-Up-Nachricht die Adblocker-Nutzung um 27 Prozent reduzieren können. "Die Resultate zeigen uns, dass unsere Nutzer verstehen, dass die freie Verfügung von Qualitäts-Journalismus im Internet nur dann möglich ist, wenn er mit Werbung finanziert werden kann", so Oliver von Wersch.

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