Sat.1 macht sein Tagesprogramm langsam zur Blaulicht-Monokultur: In der kommenden Woche bekommt das nachmittags zumindest ordentlich laufende "Auf Streife", das mit dem Ableger "Auf Streife - Die Spezialisten" zuletzt auch den 18-Uhr-Sendeplatz am Vorabend in Schwung gebracht hatte, noch ein weiteres Spin-Off. Immer um 16 Uhr heißt es ab dem 2. Mai nämlich "Auf Streife - Berlin".

Die Beschreibung der Sendung liest sich altbekannt: "Gewalt in der Familie, Drogenhandel, Diebstahl: Der Polizei-Alltag in Berlin ist hart und oft gefährlich. 'Auf Streife - Berlin' zeigt echte Hauptstadt-Polizisten bei ihrer Arbeit - Tag und Nacht, zwischen Touristen und Obdachlosen, in Villenvierteln und Problemkiezen. Ihre Einsätze sind oft riskant, manchmal skurril, aber immer emotional. In den Straßen Berlins müssen die Beamten alles geben, um sich und andere zu schützen. Echte Polizeiarbeit aus der deutschen Hauptstadt." Auch wenn von "echter Polizeiarbeit" die Rede ist: Es handelt sich um ein Scripted-Reality-Format. Die Produktionsfirma Filmpool Entertainment legt Wert auf die Feststellung, dass die Fälle aber auf wahren Begebenheiten basieren. Die Polizisten agieren auch nicht nach Drehbuch, sondern dürfen improvisieren, was zu mehr Authentizität führen soll.

Bis auf weiteres aus dem Programm verschwinden wird dafür das Format "Anwälte im Einsatz", das bislang um 16 Uhr zu sehen ist - obwohl der April mit im Schnitt 10 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bislang übrigens der stärksten Monat für das Format seit November war.