Jürgen Dahlkamp, Rafael Buschmann, Gunther Latsch, Udo Ludwig, Jörg Schmitt und Jens Weinreich sind für ihren "Spiegel"-Beitrag "Sommer, Sonne, Schwarzgeld" mit dem Nannen Preis in der Kategorie Investigation ausgezeichnet worden. In ihrem Ende vergangenen Jahres erschienenen Beitrag hatten sie Unregelmäßigkeiten im deutschen Organisationskommitee für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 aufgedeckt und damit einen Skandal ins Rollen gebracht. Darüber hinaus sind am Donnerstag in Hamburg fünf weitere journalistische Arbeiten ausgezeichnet worden. In der traditionsreichen Kategorie "Beste Reportage" wurde Jan Christoph Wiechmann für seinen Beitrag "Drei Krieger" im "Stern" ausgezeichnet, in dem er über drei Männer von verschiedenen Kontinenten schreibt, deren Lebenswege sich 2010 kreuzten, als eine Bundeswehreinheit in Afghanistan in einen Hinterhalt geriet.

Den Nannen Preis in der Kategorie Foto-Reportage gewann Arne Svenson für den Fotobeitrag "Die Welt ist mir zu viel", der im "Zeit Magazin" veröffentlicht wurde. Mit dem Preis für Inszenierte Fotografie wurden Jojakim Cortis und Adrian Sonderegger für ihre in "Geo" erschienene Arbeit "Trauen Sie ihren Augen nicht!" ausgezeichnet. Die Künstler bauten Ikonen der Fotografie im Atelier nach und zeigten, wie leicht Bilder eine scheinbare Realität vortäuschen können. Die Kategorie Dokumentation konnte Wolfgang Bauer mit seinem Beitrag "Ich bin jetzt eine andere. Das spüre ich. Jemand, den ich nicht kenne" für sich entscheiden. Der "Zeit"-Reporter erzählt im "Zeit Magazin" die Geschichte von Frauen aus Nigeria, die aus den Lagern der islamistischen Terrororganisation Boko Haram fliehen konnten.

Mit dem Nannen Preis für die beste Web-Reportage würdigte die Jury unterdessen Theresa Rentsch, Julius Tröger, André Pätzold, Moritz Klack, David Wendler und Max Boenke für "M29 - Berlins Buslinie der großen Unterschiede". Das Interaktiv-Team der "Berliner Morgenpost" nimmt die User Haltestelle für Haltestelle mit auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt - von sozialen Brennpunkten bis zu den Villengegenden und Szenevierteln. Neben den Trophäen in den sechs Wettbewerbskategorien vergab der "Stern" außerdem einen Sonderpreis an Hosam Katan. Der syrische Fotograf wurde für seine außergewöhnliche journalistische Leistung im Kriegsgebiet in und um Aleppo ausgezeichnet.