Sarah Connor, Anna Loos, Namika sowie Alec Völkel und Sascha Vollmer von The BossHoss bilden in diesem Jahr die deutsche Jury beim Eurovision Song Contest. Sie vergeben fünfzig Prozent der deutschen Punkte - und zwar sowohl im Finale als auch im zweiten Halbfinale, das am 12. Mai über die Bühne gehen wird. "Fair und professionell, eigensinnig und durchaus kontrovers - so stelle ich mir die inhaltlichen Diskussionen zwischen unseren wunderbaren Jurymitgliedern vor", sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber. "Das deutsche ESC-Team ist sehr stolz und dankbar, eine so hochkarätige und vielseitige Jury an Bord zu wissen. Und durch das neue Abstimmungsverfahren zählen die zwölf Punkte der Jury jetzt zum ersten Mal extra."

Durch die kürzlich beschlossenen Neuerungen werden fortan aus jedem Land 24 Punkte vergeben - die Wertungen der einzelnen Länder-Jurys und der Zuschauer sollen nach den Plänen der EBU künftig getrennt bekanntgegeben werden. Bei der Schalte in alle Länder geben die jeweiligen Moderatoren - in Deutschland Barbara Schöneberger - nun nicht mehr bekannt, wem die Zuschauer ihre Punkte gegeben haben, sondern wer von der nationalen Jury zwölf Punkte bekommt. An wen die Jury die übrigen Punkte vergeben hat, zeigt direkt davor eine Punktetafel an. Die Ergebnisse der Televotings aus allen Ländern werden dagegen zusammen ausgewertet und in der Show erst ganz am Schluss nach der Bekanntgabe aller Juryergebnisse veröffentlicht.

ESC-Jury 2016© NDR/H. Casper/O. Heine/C. Hoppe/N. Kuhn/Universal Music/Sony Music

Die deutsche Jury beim Eurovision Song Contest 2016

Die Verantwortlichen erhoffen sich durch den Schritt mehr Spannung, weil der Sieger durch die alte Vorgehensweise häufig schon lange vor dem Ende der Show feststand. Das wird nun tatsächlich erst am Ende der Fall sein. Nimmt man das neue Verfahren als Grundlage, so hätte Schweden übrigens auch im vorigen Jahr gewonnen - auch wenn das Publikum die Beiträge aus Italien und Russland besser bewertete. Deutschland wäre nicht punktelos auf dem letzten Platz gelegen, sondern hätte mit 29 Pünktchen zumindest Frankreich und Großbritannien überholt.

Das Erste wird den Finalabend am 14. Mai unterdessen wie gehabt mit einer Countdown-Show von der Hamburger Reeperbahn beginnen, deren Moderation erneut Barbara Schöneberger übernimmt. Sie begrüßt vor und nach dem Eurovision Song Contest Open-Air-Bühne unter anderem Mark Forster, Max Giesinger, Madeline Juno, die Band "Royal Republic" aus Schweden und Jay Sean feat. Sean Paul. Ihre
Stimme haben die fünf Jurymitglieder zu diesem Zeitpunkt bereits abgegeben. Sie bewerten - anders als das TV-Publikum - nicht die Auftritte während der jeweiligen ESC-Live-Sendungen, sondern die jeweils zweite Generalprobe der Shows am Abend davor, die so genannten "Jury-Finale". Diese Shows sehen die Jury-Mitglieder in
einer speziellen, nicht öffentlichen Übertragung gemeinsam beim NDR in Hamburg.

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