Eine im Februar ausgestrahlte Folge der ARD-Quizshow "Gefragt - gejagt" sorgt nachträglich für Ärger. Ein Kandidat aus Hessen fühlt sich um seinen Gewinn in Höhe von 36.000 Euro geprellt - womöglich nicht zu Unrecht, wie eine etwas krude Argumentation der Produzenten zeigt. Konkret geht es um zwei Fragen, die in der Finalrunde gespielt wurden. Während eine Antwort des Kandidaten-"Jägers" zu dessen Gunsten ausgelegt wurde, wurde eine vermeintlich richtige Antwort des Teams zuvor als falsch abgestempelt. Am Ende setzte sich der Jäger drei Sekunden vor Schluss mit einem Punkt Vorsprung gegen seine drei Herausforderer durch, die sich die zuvor erspielten 108.000 Euro damit nicht mehr teilen durften.

Auf die Frage, welches Pflänzchen, das vierblättriges Glück verspricht, so heißt wie der Nachname eines berühmten Künstlers, antwortete der "Jäger" - ohne die Frage bis zum Ende gehört zu haben - mit "Kleeblatt", obwohl der bekannte Maler freilich auf den Namen "Klee" hört. "Das Kleeblatt ist zwar nur ein Teil der Pflanze Klee, aber immer noch die Pflanze und damit richtig", rechtfertigte sich einem "Bild"-Bericht zufolge die Produktionsfirma, die im Falle der zuvor an die Kandidaten gestellte Frage, in welchem New Yorker Stadtteil sich der "Cotton Club" befand, deutlich strenger war. Die Kandidaten antworteten "Manhattan", bekamen aber keinen Punkt, weil die Produzenten lieber "Harlem" hören wollten.

Laut "Bild" erklärte die Produktionsfirma ihre Entscheidung gegenüber dem Anwalt eines Kandidaten damit, dass der Stadtteil nur ein Teil des Stadtbezirks Manhattan sei - eine Argumentation, die nicht so recht zur Kleeblatt-Erklärung passen will, das ja letztlich auch nur ein Teil des Klees ist. Weil dem Kandidaten jedoch offenbar die Mittel für ein Gerichtsverfahren fehlen, geht der Fall nun vermutlich nicht vor Gericht. Vielmehr hofft er jedoch auf Fairness von Seiten des Senders, wie die "Bild" schreibt. Die ARD wollte sich auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de allerdings lieber nicht äußern.