"Das bewegt Deutschland" ist der Untertitel der Show "Mensch Gottschalk", die RTL Anfang Juni vier Stunden lang am - zugegeben heftig umkämpften - Sonntagabend gemeinsam mit Spiegel TV und dctp live auf Sendung schickte. Doch die meisten Deutschen zeigten sich wenig bewegt und schalteten trotz des großen Namens nicht ein. Im Schnitt 2,1 Millionen Zuschauer und einstellige Marktanteile bei Jung und Alt waren ernüchternde Zahlen, wie auch Sender und Produktionsfirma am Tag danach unumwunden einräumten - selbst wenn man berücksichtigt, dass RTL sonntags auch in den meisten anderen Wochen mit Problemen zu kämpfen hat.

Angesichts dessen war die Zukunft des Formats, das eigentlich für eine regelmäßige Ausstrahlung einige Male im Jahr vorgesehen war, offen. Thomas Gottschalk ließ am Sonntag via "BamS" immerhin schonmal wissen, dass er gerne weitermachen würde: "Ich glaube, dieses Format steht RTL nicht schlecht, und ich würde diese Mischung aus ernsten und fröhlichen Themen gern in kleiner Auflage weiterhin präsentieren."

Nun einigten sich die Parteien tatsächlich auf eine Fortsetzung - allerdings nimmt man sich viel Zeit, um das Format noch einmal zu überarbeiten. Wie "Spiegel-TV"-Chefredakteur Steffen Haug via Twitter wissen ließ, ist die nächste Ausgabe nämlich erst 2017 angedacht. Auch dann dürfte aber wohl nicht schon in den ersten Wochen des Jahres die nächste Ausgabe auf dem Programm stehen, um sich nicht zu sehr mit Jauchs Jahresrückblick ins Gehege zu kommen.

Für genauere Details, welche Änderungen geplant seien, sei es noch zu früh, ließ Haug gegenüber "Meedia" wissen. Als fast sicher dürfte aber gelten, dass die Sendung keine vier Stunden mehr dauern wird - schließlich stellte Thomas Gottschalk selbst schon in der "Bild am Sonntag" fest: "Dabei kann man über alles diskutieren, über Inhalte genauso wie die Länge der Show. Die erste war eindeutig zu lang." Das Kalkül von RTL, durch die lange Sendezeit wie üblich bessere Marktanteile einzufahren, war offensichtlich nicht im erhofften Maße aufgegangen. Nach 23 Uhr waren die Zuschauerzahlen deutlich zurückgegangen, zuletzt hatten noch knapp unter einer Million Zuschauer zugesehen. Der Bestwert lag kurz nach Ende des "Tatorts" bei 2,64 Millionen Zuschauern. Ähnlich viele hatte die Sendung aber auch schon kurz nach dem Start - sie konnte die Zuschauer nur eben nicht dauerhaft halten.