Fünf Jahre nach seinem Tod schaffte es "Derrick"-Star Horst Tappert 2013 noch einmal in die Schlagzeilen, weil der Schauspieler als 19-Jähriger bei einer Flak-Abteilung unter dem Kommendo der Waffen-SS diente. Das fand damals ein Solinger Politikwissenschaftler heraus. Nun hat sich die "Bild"-Zeitung noch einmal mit "Derrick" beschäftigt und von einer "TV-Verbannung in alle Ewigkeit" geschrieben, weil das ZDF seit einigen Jahren schon darauf verzichtet, Wiederholungen des Krimi-Klassikers ins Programm zu nehmen.

Von einer Verbannung im Zusammenhang mit Tapperts unrühmlicher Vergangenheit will man in Mainz dagegen nichts wissen. "Das ZDF plant derzeit keine Wiederholungen auszustrahlen", heißt es von Seiten des ZDF, wo man die Verbannung als "Geschichte der 'Bild'" bezeichnet, schließlich habe schon zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens von Tapperts SS-Zeit keine "Derrick"-Wiederholungen im Programm gehabt. Via Twitter verortet das ZDF das Thema gar im "Sommerloch", weil man das dem Blatt schon im Mai mitgeteilt habe. Aktuell gebe es aber keine Entscheidung über eine künftige Ausstrahlung alter Folgen der Serie, die zwischen 1973 und 1997 mit mehr als 280 Folgen zu sehen war und auch in vielen anderen Ländern zum Kult wurde.

Tapperts langjähriger Serien-Partner Fritz Wepper, der den ebenso kultigen Assistenten Harry Klein verkörperte, kann die lange "Derrick"-Pause indes nicht nachvollziehen. "Man muss eine persönliche Vergangenheit auch immer im Verhältnis zur damaligen Zeit einordnen. Und man muss das kritisch, aber auch besonnen tun", sagte der Schauspieler gegenüber "Bild". "Ein Stück TV-Kult, das Millionen mögen, zu verdammen, weil die Geschichte eines Darstellers Fragen aufwirft, halte ich für übertrieben und eine Bevormundung der Zuschauer."