Alexander Wrabetz bleibt auch in den kommenden Jahren an der Spitze des ORF. Der Stiftungsrat wählte den 56-Jährigen am Dienstag mit knapper Mehrheit: Er erhielt 18 von 35 Stimmen und setzte sich damit gegen seinen Kontrahenten Richard Grasl durch. Der ORF-Finanzdirektor kam auf 15 Stimmen und sprach später von einem "Fotofinish". Wrabetz ist damit der erste, der drei Mal in Folge zum Generaldirektor der öffentlich-rechtlichen Anstalt gewählt wurde.

Die Kollegen der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" attestieren Wrabetz eine "solide Bilanz" und verweisen etwa auf den erfolgreich eingeschlagenen Sparkurs, der dazu führte, dass der ORF das vergangene Jahr zum sechsten Mal in Folge mit positivem Jahresergebnis abschloss. Darüber hinaus habe der ORF den Eurovision Song Contest mitsamt seiner hohen Kosten gemeistert und mit ORF III und ORF Sport+ neue Spartensender etabliert. Für die kommende Amtsperiode kündigte der neue alte Generaldirektor bereits an, den Kulturkanal ORF III weiter ausbauen zu wollen. Sein Plan sieht darüber hinaus eine Stärkung der Information im unterhaltungsgeprägten ORF 1 vor.

In den zurückliegenden Wochen hatten sich Alexander Wrabetz und sein Herausforderer einen lautstarken Wahlkampf geliefert. Bei seiner Wiederwahl konnte er sich nicht zuletzt auf die Stimmen des SPÖ-"Freundeskreises" im obersten ORF-Aufsichtsgremium verlassen. Seine dritte Amtszeit beginnt am 1. Januar 2017 und endet am 31. Dezember 2021 - sofern nichts dazwischenkommt. Die FPÖ plant nämlich bereits ein neues ORF-Gesetz, sollte es im kommenden Jahr zu einem entsprechenden Regierungswechsel kommen. FPÖ-Stiftungsrat stellte jedenfalls schon mal einen Machtwechsel im ORF für das Jahr 2018 in Aussicht.

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