Bereits Anfang August hat ITV angekündigt, 2017 etwa 25 Millionen Pfund (rund 28 Millionen Euro) einsparen zu wollen. Man reagiere damit auf die unsichere wirtschaftliche Lage nach dem Votum der Briten für den Brexit, erklärte ITV-Boss Adam Crozier damals. Schon im August wurde daraufhin über einen Stellenabbau beim Sender spekuliert, nun hat ITV diesen auch bestätigt. 120 Jobs sollen wegfallen, insgesamt beschäftigt der Sender weltweit 6.000 Mitarbeiter. Gestrichen werden also etwa zwei Prozent der Stellen.


Die Werbeeinnahmen der britischen Sender gehen in diesem Jahr voraussichtlich um zwei Prozent zurück - das wäre laut "Guardian" das schlechteste Ergebnis seit 2009. Doch trotz der weitreichenden Sparmaßnahmen: Das Programm sollen diese nicht betreffen. Vor rund einem Jahr wurde bekannt, dass ITV der BBC "The Voice" weggeschnappt hat. Auch einen Kauf von "The Great British Bake Off" zog man beim Sender in Erwägung, nahm davon dann aber Abstand - aber nicht wegen des Geldes, sondern weil die beliebten Moderatoren wohl nicht mitgewechselt wären. Letztlich sicherte sich Channel 4 das begehrte Format.

"In einer Zeit der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit in unseren Schlüsselmärkten ist es wichtig, dass wir in einer starken Position sind, um weiterhin in unsere Strategie zu investieren und allen Herausforderungen der Zukunft gerecht werden", sagte ein ITV-Sprecher. Man habe in den vergangenen sechs Jahren kontrolliert in allen Bereichen die Kosten gesenkt, dies werde auch weiterhin geschehen. Eine strenge Kontrolle der Ausgaben sei unerlässlich, um effizientes und effektives Arbeiten sicherzustellen.

ITV ist aber längst nicht der einzige Sender, der in Großbritannien auf die Kostenbremse drückt. Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass auch die BBC Stellen streichen muss. Bei der Produktionstochter BBC Studios sollen etwa 300 von 2.000 Stellen wegfallen. Zudem sollen die Nachrichtensprecher der News-Sendungen in Zukunft nicht mehr so oft wie bislang von vor Ort berichten, sondern im Londoner Studio bleiben. Auffangen will der Sender das mit Korrespondenten vor Ort (DWDL.de berichtete).