Nachdem Sat.1 im September in unserem Frische-Index, für den wir einmal im Monat den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren im Abendprogramm zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht bei den acht großen Sendern ermitteln, noch an der gesamten privaten Konkurrenz vorbei nach vorn gestürmt war, ging der Frische-Anteil im Oktober wieder ein Stückchen zurück, hielt sich aber bei für Sat.1-Verhältnisse noch immer guten 61 Prozent. Dass es trotzdem 13 Prozentpunkte weniger waren als im Vormonat, lässt sich einfach mit dem Fehlen von "Promi Big Brother" erklären.

Der Privatsender mit den wenigsten Wiederholungen in der Primetime war im Oktober stattdessen wieder RTL, das sich sogar an Das Erste vor bei auf Platz 2 hinter dem ZDF schob. Allgemein zeigte sich im Oktober eine Drei-Klassen-Gesellschaft: Vorne lagen das ZDF, RTL und Das Erste mit über 80 Prozent frischem Programm etwa gleichauf, dahinter folgte eine Gruppe mit Sat.1, Vox und ProSieben, ehe RTL II und kabel eins mit den meisten Wiederholungen aufwarteten. Bei RTL II fiel die Wiederholungsrate etwas höher aus, weil man "Curvy Supermodel" kurzfristig von Dienstag auf den Mittwochabend verschob und damit dienstags einstweilen nur Wiederholungen im Programm hat.

DWDL.de-Frische-Index - Oktober 2016

  FIX-Punkte
Oktober 2016
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Oktober 2015
ZDF
86 von 100
+/-0
+1
RTL
84 von 100
+21 -1
Das Erste
83 von 100
+7 -3
Sat.1
61 von 100
-13
+/-0
Vox
57 von 100
+/-0
+11
ProSieben
54 von 100 -4
-7
RTL II
37 von 100
-11
-17
kabel eins
31 von 100
+4 +4

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.