Die "Wer wird Millionär?"-Ausgabe, die RTL am Montagabend ausstrahlte, begann bereits ungewöhnlich: Weil der Überhang-Kandidat in der letzten Ausgabe erzählt hatte, dass er mit seinen Schülern gerne die Titelmusik der Show analysiert, trällerte nun kurzerhand der Chor der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg das Opening - später sogar begleitet von Günther Jauch an der Blockflöte.

In Erinnerung wird die Ausgabe aber auch wegen eines technischen Problems bleiben, das wenig später eintrat, als der Kandidat seinen Telefonjoker in Belgien anrufen wollte, der vor sechs Jahren schon einmal 125.000 Euro gewonnen hatte. Als kein Signal zu hören ist, fragt Günther Jauch schließlich verdutzt: "Ja, ist er denn daheim?" Ansonsten würde er sich ein Handy besorgen und es einfach ans Mikrofon halten, so der Vorschlag des Moderators.

Gesagt, getan: Tatsächlich wird ihm wenig später ein Telefon gebracht, sodass er zumindest auf diesem Wege mit dem Joker sprechen kann. "Das Tollste ist: Wir machen hier Steinzeit-Fernsehen", erklärte er ihm kurz darauf. Die Antwort auf die Frage, was das Besondere bei den Medaillen der Paralympischen Spiele in Rio ist (sie rasseln beim Schütteln), hatte aber auch der Telefonjoker nicht parat.

Viel kurioser wird es allerdings ohnehin, als Günther Jauch wenig später gleich mehrfach von seinen Mitarbeitern angerufen wird. "Kinder, habt ihr einen Vollvogel?", will er wissen, während es plötzlich in seiner Sakko-Tasche klingelt. Am anderen Ende der Leitung ist Mitarbeiter Ronny zu hören, der dem Moderator mitteilt, die Röhre in der Garderobe ausgetauscht zu haben. Es dauert nicht lange, bis besagter Mitarbeiter erneut am Telefon ist. "Ich wollte eigentlich den Franz haben. Aber der hat die Rufumleitung noch drin", erklärt er entschuldigend, ehe das Telefon zu allem Überfluss ein drittes Mal klingelt - diesmal ist es die Empfangsdame, die plötzlich mit Jauch spricht. "Ich wollte das Licht unter dem Glasdach anmachen und nur dem Herrn Konrad Bescheid sagen", erklärte sie, woraufhin der Moderator ihr entgegnet: "Machen Sie gerne das Licht an. Ich richt's dem Franz aus."

Als ihm zwischenzeitlich auf dem Monitor signalisiert wird, dass der Aufnahmeleiter das Telefon sofort abholen wird, scherzt Jauch: "Ist eigentlich eine billige Sendungsidee: Man setzt sich mit dem Handy in die Show und wartet, wer anruft." Doch als die Studio-Telefonanlage auch bei nächsten Kandidaten versagt, bekommt Jauch das Mitarbeiter-Telefon übrigens abermals erreicht - und hat unvermittelt während einer Frage plötzlich jenen Franz an der Strippe, den Ronny zuvor sprechen wollte. Eine gute Gelegenheit für Jauch, sich noch einmal persönlich dafür zu bedanken, dass die Röhre in der Garderobe ausgetauscht und das Licht unter dem Glasdacht inzwischen eingeschaltet wurde.

Unklar bleibt, ob sich die Kollegen schlicht einen Scherz erlaubten und Günther Jauch durch die Anrufe mit der Zeit absichtlich aus dem Konzept bringen wollten. Unterhaltsam waren die Telefonate in der Show aber allemal.