Am Wochenende wird im Ersten der letzte Bodensee-"Tatort" mit Eva Mattes und Sebastian Bezzel zu sehen sein. Es ist ein Abschied nach 14 Jahren, in denen auch die Hauptdarstellerin nicht immer zufrieden war mit den Fällen, in denen sie zu agieren hatte. "Meine Zufriedenheit mit der Figur, mit den Filmen, verlief in Wellen: Es ging ziemlich gut los, das ging eine Weile so, stürzte dann allerdings ein bisschen ab. Über die Jahre habe ich mir immer mal wieder gedacht: Vielleicht sollte ich aufhören", sagt Eva Mattes in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe).

Sie sei jedoch sehr langmütig und treu habe daher immer wieder gute Gründe gefunden, doch weiterzumachen. "Die Welle ging ja auch immer wieder nach oben", so die Schauspielerin. "Zuletzt wollten mein Partner Sebastian Bezzel und ich, dass sich noch einmal richtig was verändert, eine Art Neustart für den Bodensee-Tatort. Und das ist nicht wirklich geglückt." Daher habe sie beschlossen, die Figur der Klara Blum gehen zu lassen. "Nach 14 Jahren und 31 Filmen darf auch mal Schluss sein".

Ihren letzten "Tatort" bezeichnet sie als den besten der letzten sechs Jahre. "Es waren nicht alles Perlen", gibt Eva Mattes rückblickend zu. "Das wäre aber auch außerhalb des 'Tatorts' nicht anders. Wer also als Schauspieler nicht nur alle zehn Jahre einen Film drehen will, muss Kompromisse machen, sich mit den Gegebenheiten arrangieren, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen." Dennoch habe sie zwischendurch immer wieder zusammen mit ihrem Kollegen auf den Tisch gehauen und einmal sogar ein Buch "vehement abgelehnt", wie sie in der "SZ" sagt.

Auf den Einwand, Klara Blum habe mitunter wie eine Schlafwandlerin gewirkt, antwortet Mattes: "Ja, mag sein. Wenn da kein Sprungbrett ist, auf das man springen kann, dann springt man halt auch nicht. Wäre sinnlos." Sie habe letztlich ein wenig das Gefühl gehabt, "man weiß nicht genau, wer ich bin", so die Schauspielerin. "Ich fühlte mich ein bisschen verkannt über die Jahre. Aber ich hadere nicht."

Mehr zum Thema