US-Präsident Donald Trump führt weiterhin einen Kampf gegen die Presse. Jetzt warf er der Medienvertretern vor, zu wenig über Terrorangriffe zu berichten. Das Weiße Haus veröffentlichte in diesem Zusammenhang eine Liste, die diesen Vorwurf untermauern soll. Darin finden sich 78 Anschläge, über die Journalisten angeblich nicht genug berichtet hätten, darunter auch mehrere in Deutschland verübte Taten wie die Messerattacke an der Hamburger Alster, von der bis jetzt gar nicht klar ist, ob es sich dabei überhaupt um einen Anschlag handelte.

Aber auch die Anschläge von Paris, Nizza oder Berlin, die viele Tote forderten, fanden nach Ansicht des amerikanischen Präsidenten in den Medien zu wenig Beachtung, auch wenn in Wahrheit weltweit sehr ausführlich darüber berichtet wurde. Die Ereignisse, auf die sich die inzwischen von der Washington Post veröffentlichte Liste bezieht, fanden allesamt in der Zeit zwischen September 2014 und Dezember 2016 statt.

Nach Ansicht eines Sprechers des Weißen Hauses soll die Liste belegen, dass der Nachrichtenwert von Anschlägen sinke, weil sie so häufig geworden seien. "Es ist ein Punkt erreicht, an dem gar nicht mehr darüber berichtet wird", sagte Donald Trump am Montag in einer Rede vor Militär-Vertretern in Florida. "Und in vielen Fällen will die sehr, sehr verlogene Presse gar nicht darüber berichten." Auffällig ist, dass auf der Liste große Anschläge fehlen, die keine westlichen Opfer forderten. Auch Gewalt durch Rechtsradikale findet sich darin nicht.

Trumps jüngste Vorwürfe gegen die Medien wirken aktuell auch deshalb skurril, weil dessen Beraterin Kellyanne Conway erst wenige Tage zuvor für Schlagzeilen sorgte, indem sie einen Terroranschlag erfand, um die Argumentation ihres Präsidenten zu stützen.