Nach 27 Jahren steigt der Bayerische Rundfunk (BR) Ende dieses Jahres beim ARD-"Mittagsmagazin" aus, weil sich der Sender die Produktion schlicht nicht mehr leisten kann (DWDL.de berichtete). Statt dem BR verantwortet ab dem 1. Januar des kommenden Jahres der RBB das Format und hat damit endlich die Chance, sich regelmäßig in einer bereits bundesweit bekannten Sendung zu profilieren. Nun hat der RBB angekündigt, das "Mittagsmagazin" nicht alleine stemmen zu wollen - Intendantin Patricia Schlesinger hat eine Kooperation mit dem ZDF vereinbart.


So wird das ARD-"Mittagsmagazin" ab 2018 aus dem Berliner Zollernhof kommen, hier hat das ZDF sein Hauptstadtstudio. Dabei will der RBB vor allem die Technik des ZDF nutzen. Weitere Details der Zusammenarbeit will man in den kommenden Monaten besprechen. Schlesinger jedenfalls spricht von Synergien für beide Häuser. Die redaktionelle Verantwortung über die Sendung bleibt beim RBB. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem RBB in unserem Hauptstadtstudio. Damit können wir die Infrastruktur des ZDF in Berlin gemeinsam effizient nutzen", sagt ZDF-Intendant Thomas Bellut.

"Die Zeichen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen auf mehr Miteinander, deshalb haben wir mit dem ZDF eine Zusammenarbeit in Berlin vereinbart", sagte RBB-Intendantin Patricia Schlesinger am Montag. "Wir weiten die Kooperation aus, die es zwischen den Sendern der ARD und dem ZDF bei großen Sportereignissen schon länger und erfolgreich gibt. Künftig arbeiten wir bei der Produktion eines tagesaktuellen Magazins im Ersten zusammen. Das ist ganz im Sinne der von uns angestrebten und auch öffentlich angemahnten Verbesserung von Strukturen und Abläufen."

Dass das ARD-"Mittagsmagazin" aus dem ZDF-Hauptstadtstudio kommt, begründet der RBB mit der räumlichen Nähe zu politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Institutionen. Im Gegensatz dazu wäre eine Produktion im ARD-Hauptstadtstudio, das ebenfalls in Berlin-Mitte liegt, aus Platzgründen nur nach teuren Umbaumaßnahmen möglich gewesen, so der RBB. "Deshalb haben wir uns mit dem ZDF verständigt. Die Zeiten, in denen wir für eine Sendung im Zwei-Wochentakt eigene, teure Studiokapazitäten aufbauen oder nur dafür das komplette technische Personal vorhalten konnten, sind vorbei. Jetzt schlagen wir neue Wege ein", sagt Schlesinger. Ende des vergangenen Jahres hatte das ZDF seinem "Mittagsmagazin" einen neuen Anstrich verpasst (DWDL.de berichtete).