Holger Meinzer© Media Broadcast
Seit zwei Monaten ist DVB-T2 am Start. Das bringt Kunden zwar den Vorteil, nun auch über Antenne HD-Inhalte konsumieren zu können – wer allerdings die Privaten sehen möchte, muss immerhin 5,75 Euro pro Monat für das Angebot namens Freenet TV berappen. Wie viele dazu bereit sind, ist die große Frage, die erst im Juli beantwortet werden kann, wenn die dreimonatige Gratisphase endet. Entsprechend gespannt ist man auch beim Betreiber Media Broadcast. Dessen CCO im B2B-Bereich, Holger Meinzer (Foto), zeigte sich auf der ANGA COM zunächst einmal damit zufrieden, dass derzeit nur etwa 500.000 Menschen DVB-T2 ohne Freenet TV nutzten.

Spannend werden die ersten Ergebnisse im Sommer allerdings nicht nur für Media Broadcast sein, sondern auch für die privaten Fernsehsender in Deutschland, schließlich lassen sie ihren Zuschauern - anders als etwa im Kabel oder via Satellit – bei DVB-T2 nicht die Wahl, ihre Programme kostenfrei in SD-Qualität zu empfangen. Viele Marktbeobachter rechnen damit, dass der Schritt für die Betreiber der Privatsender auch ein erster Test ist, wie groß die Zahlungsbereitschaft der Zuschauer tatsächlich ist.

Theo Weirich, Geschäftsführer des kleinen Kabelnetzbetreibers wilhelm.tel, äußerte große Zweifel am Erfolg. "Die Quittung werden wir sehen", sagte er auf dem Kongress in Köln. "Ich freue mich schon drauf, wenn wir in zwei Monaten sehen, dass es richtig kracht." Einmal in Fahrt, stänkerte Weirich auch gleich noch gegen das Satelliten-Angebot HD+. Das sei für ihn ein "Gräuel". Holger Meinzer von Media Broadcast klingt freilich optimistischer und plant bereits die nächsten Schritte. So sollen im Herbst weitere Sender bei Freenet TV verfügbar sein, "um die potenzielle Nutzerschaft noch einmal deutlich auszuweiten", wie er sagt. "Wir sind zufrieden, aber nach wie vor hungrig."

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