"Die wahre Fratze des WDR hat sich gezeigt." Es sind drastische Worte, mit denen der Produzent der Doku "Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa" via "Bild" noch einmal auf Konfrontationskurs zu dem zuständigen WDR geht. Joachim Schröder war ganz offensichtlich nicht zufrieden mit der Diskussionsrunde, die am Mittwoch im Anschluss an seinen Film gezeigt wurde. Sandra Maischberger diskutierte darin über den Film und die handwerklichen Mängel, die der WDR und Arte den Produzenten vorgeworfen hatten.

Dennoch sei es richtig und wichtig gewesen, dass der Film auch im Fernsehen gezeigt wurde. Bewirkt habe das aber der Leak durch Bild.de - "sonst wäre der Film bis heute nicht gezeigt worden", ist sich Schröder sicher. Die Diskussionsrunde bezeichnet er als eine "als Selbstdarstellung gedachte Show" für den WDR. Der Sender habe sich zudem wie das "sowjetische Zentralkomitee" verhalten und den Film aus politischen Gründen zunächst nicht zeigen wollen.

Auch der Faktencheck, den der WDR mittlerweile online gestellt hat und bei dem es um fragwürdige Passagen des Films geht, sieht Schröder kritisch. "Der sogenannte Faktencheck des WDR ist ein Konvolut von hastig zusammengesuchten Meinungen. Großteils von denen, die unseren Film hassen", sagt er. Teilweise würden die Dinge "komplett falsch" dargestellt werden. "Darauf wird es eine fundierte wissenschaftliche Antwort geben", sagt er und ergänzt: "Begleitet wird das natürlich auch im legalen Sinne vom Anwalt".

Und dann wäre da noch die Sache mit Jörg Schönenborn, der an der "Maischberger"-Diskussion im Anschluss an den Film teilnahm. In der Sendung sagte der WDR-Fernsehdirektor, dass man immer mit den Autoren der Doku in Kontakt gestanden habe. "Das ist eine nachweisliche Lüge", sagt Schröder nun. Bereits vor der Ausstrahlung von Doku und Talk hatte Schröder in der "FAZ" die fehlende Kommunikation kritisiert und erklärt: "Mit uns spricht keiner" (DWDL.de berichtete).