Der "Tatort" bekommt ein kleines Schwesterchen. Der Mitteldeutsche Rundfunk hat erstmals ein Spin-Off zur Krimi-Reihe entwickeln lassen und greift dabei auf seinen noch recht jungen "Tatort" aus Dresden zurück. Zentrale Figur des Spin-Offs wird der Gerichtsmediziner Dr. Falko Lammert, der auch im Spin-Off von Peter Trabner gespielt wird, sein. "Lammerts Leichen" wird vorerst nur im Web zu sehen sein, soll nach Angaben der "Bild am Sonntag" aber später auch im TV gezeigt werden. Entwickelt wurde "Lammerts Leichen" von Ralf Husmann, vielen wohl vor allem bekannt als Autor der Serie "Stromberg". Husmann schrieb allerdings auch schon Fälle für den Dresdener "Tatort", womit sich der Kreis wieder schließt.

Angekündigt sind zunächst sechs Folgen, die als Web-Serie auch relativ kurz ausfallen werden. Nur fünf Minuten soll eine Folge von "Lammerts Leichen" dauern. "Trotzdem wollte ich eben keine Sketche schreiben, sondern Mini-Dramen, die idealerweise auch noch komisch sein sollten", erklärt Husmann seien Vorgehensweise. "Es ist ein bisschen wie beim Speed-Dating in der Pathologie: Man hat nicht viel Zeit für einen ersten Eindruck und will es trotzdem interessant machen." Die Idee, ein Spin-Off zu kreieren, findet der Autor und Regisseur "logisch, denn Dr. Lammert ist natürlich der Arzt, dem die Toten vertrauen, auch außerhalb des Tatorts."

Die Pathologie bietet Falko Lammert in "Lammerts Leichen" einen optimalen Rückzugsort auf der Flucht vor der verrohten Welt und seiner anstrengenden Familie. Mit viel schwarzem Humor kann er seinen Toten stundenlang seine Sicht auf die Dinge erklären, während er sie untersucht und über ihr Schicksal sinniert. Zugleich ist er den Mordopfern näher als jeder andere und wird so zum Verbindungsmann zwischen dem Dies- und dem Jenseits. In jeder Folge geht es um Lammert und einen Toten. Der MDR verspricht "kleine, böse, schwarzhumorige, lustige Storys aus der Dresdener Pathologie". Starten wird das Projekt am 6. November auf den Webseiten des "Tatorts". Der nächste "Tatort" aus Dresden läuft wenige Tage später am 12. November im Ersten.