Dem ZDF lagen keine Hinweise zu möglichen sexuellen Übergriffen von Dieter Wedel vor. Das geht aus einer internen Untersuchung des Senders hervor, die nun vorläufig abgeschlossen ist. Nach mehreren Veröffentlichungen der "Zeit" hatte der Sender die Auftragsproduktionen überprüft, an denen Wedel als Autor und Regisseur beteiligt war. Über die erhobenen Vorwürfe der Schauspielerinnen und der an der Produktion Beteiligten im Zusammenhang mit den Produktionen "Der große Bellheim", "Der Schattenmann" und "Die Affäre Semmeling" habe man  keine neuen Erkenntnisse gewinnen können, hieß es.

ZDF-Intendant Thomas Bellut hatte die Juristin Karin Breckwoldt mit der Untersuchung beauftragt. Demnach wurden die zu den Auftragsproduktionen mit Wedel in den Senderarchiven noch vorhandenen Unterlagen geprüft, darüber hinaus gab es Gespräche mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in verantwortlicher Funktion direkt oder indirekt an den Produktionen mit Dieter Wedel beteiligt waren. Im Zuge der Berichterstattung hat sich zudem eine Schauspielerin direkt an das ZDF gewandt, die jedoch anonym bleiben möchte. Für den Fall, dass HInweise von weiteren Betroffen eingehen sollten, versprach das ZDF eine umfassende Untersuchung.

"Das ZDF steht für ein Arbeitsklima, das frei ist von Diskriminierung und Belästigung jeglicher Art. Dies gilt auch bei unseren Auftragsproduktionen. Nachweislicher Machtmissbrauch wird durch das ZDF und die beteiligten Produktionsfirmen arbeitsrechtlich geahndet", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut. "Jede betroffene Person kann sich unmittelbar und vertrauensvoll an das ZDF wenden."

Beim Saarländischen Rundfunk stellt sich die Situation dagegen anders dar. Während den Dreharbeiten für eine Serie soll Wedel in den 80ern versucht haben, eine Schauspielerin zu vergewaltigen. Aus einem "Zeit"-Bericht war vor wenigen Wochen hervorgegangen, dass der SR schon damals von den Vorwürfen wusste. Der heutige SR-Intendant Thomas Kleist kündigte daraufhin an, er wolle "alles schonungslos offenlegen, damit wir schonungslos die Dinge untersuchen können".

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