Der NDR hat einen Fehler in der jüngsten "Zapp"-Sendung vom 18. April eingeräumt und den entsprechenden Beitrag über Belästigungsvorwürfe im WDR offline genommen. In dem Beitrag hatte man über die Vorwürfe berichtet, ohne aber die entsprechenden Antworten der WDR-Pressestelle einzubauen. "Dafür bitten wir in aller Form um Entschuldigung", sagt "Zapp"-Redaktionsleiterin Annette Leiterer nun.

Leiterer erklärt den Fehler so: Nachdem der WDR eine Interviewanfrage mit dem Korrespondenten, der vor einigen Jahren Belästigungsvorwürfe intern öffentlich machte und danach offenbar selbst verwarnt wurde, abgelehnt hatte, habe sie dem WDR am Mittwoch um 17 Uhr einen Fragenkatalog übermittelt. "Um 17.45 erhielt ich wie andere Journalisten auch eine aktuelle Pressemitteilung des WDR über die ‘Sofortmaßnahmen zur Prävention sexueller Belästigung’. Diese haben wir inhaltlich in die Abmoderation des ‘Zapp’-Beitrags über den WDR eingearbeitet." Auch DWDL.de hatte über diese Maßnahmen des WDR berichtet.

Gegen 20 Uhr erhielt Leiterer aber noch eine Mail des WDR - neben einem einleitenden Text und diversen Hinweisen war dort auch etwas weiter unten der Fragenkatalog angehängt - beantwortet. Den hat die Redaktionsleiterin allerdings übersehen und die Antworten auch nicht in ihren Beitrag eingebaut. "Es ist unangenehm, das zuzugeben und schwer zu erklären. Die einzige Erklärung ist, dass ich in der Eile gedacht habe, dass wie in E-Mails üblich, die vorhergehende Mail darunter steht", so Leiterer. Sie hätte das sehen müssen und bedauere es sehr, hier einen Fehler gemacht zu haben. "So haben die Antworten des WDR und somit die Position des Senders nicht ausreichend Eingang in die Berichterstattung von ‘Zapp’ gefunden."

Der Beitrag wurde nun vorübergehend offline genommen und soll schnellstmöglich bearbeitet werden. Wenn die Antworten des WDR eingebaut sind, soll der Beitrag wieder online gehen. Bis es soweit ist, hat Annette Leiterer nun erst einmal den Fragenkatalog inklusive der Antworten der WDR-Pressestelle veröffentlicht.