Im Februar bestätigte Vodafone, dass man sich in Gesprächen mit Liberty Global über den möglichen Kauf verschiedener Geschäftsteile in Europa befinde - nun soll der Abschlus einem Bericht der "Financial Times" zufolge kurz bevor stehen. Inklusive der Übernahme von Verbindlichkeiten soll der Deal satte 16,5 Milliarden Euro schwer sein. Teil der Übernahme soll neben dem Kabel-Geschäft von Liberty Global in Osteuropa auch jenes in Deutschland sein.

Nachdem Vodafone 2013 bereits Kabel Deutschland übernommen hat, würde damit also 18 Jahre nach der Aufspaltung nun wieder ein bundesweiter Kabelnetzbetreiber entstehen. Unitymedia ist in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg tätig, Kabel Deutschland in den übrigen 13 Bundesländern - zumindest sofern das Kartellamt zustimmt.

Frühere Versuche einer Vereinigung der unterschiedlichen Kabelnetzbetreiber sind am Widerstand der Kartellhüter gescheitert - inzwischen bieten Kabelnetzbetreiber und klassische Telekommunikationsunternehmen aber ähnliche Leistungen an - die Telekom längst auch Fernsehen, die Kabelnetzbetreiber umgekehrt längst auch Internet-Zugang und Telefonie. Telekom-Chef Timotheus Höttges ließ trotzdem vorsorglich schonmal ausrichten, dass er einen solchen Deal "vollkommen inakzeptabel" finden würde, Vodafone-Chef Colao konterte auf der Mobilfunkmesse in Barcelona, dass hier ein europaweiter Marktteilnehmer fordere, dass ein Konkurrent keine regionale Kabelfirma kaufen solle. Nach dieser Logik müsse die Telekom auch in zwei Teile geteilt werden.